Dass der Wahlkreis 196 bundesweit für solches Aufsehen sorgt, liegt vor allem am CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen, der auch beim Aufeinandertreffen der sechs Direktkandidaten seiner Abneigung gegenüber den Medien deutlich treu blieb und jegliche, auch unionsinterne Kritik an seinen umstrittenen Positionen als gesteuerte Propaganda zurückwies. Selbst dass Südthüringens bekanntester Neonazi Tommy Frenck empfiehlt, ihn zu wählen, sei eine gesteuerte Aktion von „Spiegel TV“, behauptet er. Sein Kontrahent, SPD-Kandidat Frank Ullrich, hatte recht wenig entgegenzusetzen – getreu dem in der Region plakatierten Slogan „Einer von/für uns“ lautet sein Wahlprogramm vor allem: Frank Ullrich. Souverän, programmatisch sicher und kenntnisreich präsentierte sich der einzige aktuelle Bundestagsabgeordnete der Runde, Gerald Ullrich von der FDP – auch wenn seine wirtschaftsliberalen Positionen nicht bei allen Zuschauern im Saal gut angekommen sein dürften.
Wahlforum Emotionen, Streit und Provokationen
Jens Wenzel 15.09.2021 - 14:57 Uhr