Vor 30 Jahren, am 17. März 1995, verstarb Helga Cohn in Frankfurt am Main. Kurz zuvor hatte sie ihren letzten Kampf gewonnen: die Rückerstattung ihres Elternhauses in Meiningen. Helga wurde 1920 als Tochter des jüdischen Lederwarenhändlers Felix Frühauf geboren und wuchs behütet auf. Trotz der antijüdischen Maßnahmen nach Beginn der NS-Zeit wurde ihrem Vater noch Anfang 1935 „Im Namen des Führers und Reichskanzlers“ das Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen. Dies bewahrte ihn aber nicht vor der Verschleppung ins KZ Buchenwald nach dem Novemberpogrom 1938. Verzweifelte Bemühungen der Familie, Zuflucht in USA zu finden, scheiterten. Nur Helgas Mutter, die in New York geboren war, gelang die Einreise und die Wiedereinbürgerung. Sie verstarb aber 1940, bevor sie Ehemann Felix und die Kinder Helga und Rudi nachholen konnte. Für diese folgte Zwangsarbeit in Berlin. Helga gelang schließlich mit falschen Papieren die Flucht nach Belgien. Ihr Bruder und Vater wurden nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Vortrag in Strupp-Villa Kurz vorm Tod gewinnt sie ihren letzten Kampf
Redaktion 13.03.2025 - 15:06 Uhr