Es war nicht das erste Mal, dass der frühere Nationaltorwart und WM-Held von 2006 vor Gericht stand. Erst im vergangenen Jahr war er in zweiter Instanz wegen Sachbeschädigung mit einer Kettensäge auf einem Nachbargrundstück rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Schon damals hatte Lehmann einen angeblichen Promi-Malus bemüht und gesagt, er fühle sich ungerecht behandelt. Ähnlich äußert sich zu Prozessbeginn auch sein Verteidiger: Er kritisierte eine "massive, strafbare und rücksichtslose Verletzung der Persönlichkeitsrechte des Angeklagten", weil Infos über den Vorfall während der Wiesn schon kurz danach öffentlich wurden.
Sein auffälliges Verhalten, das sagt die Richterin in ihrer Urteilsbegründung, das sei Lehmann dieses Mal tatsächlich zugutegekommen. Aber sie hoffe, dass er den Prozess gegen ihn zum Anlass nimmt, sich zu fragen, ob er sich wirklich so präsentieren möchte: "Ich glaube nicht, dass sie das auf Dauer weiterbringen wird", sagte sie und betont, "dass auch Sie, Herr Lehmann, als ehemaliger Torwart, sich an die Gesetze halten müssen".