Die Bewohner von Marisfeld, Schmeheim, Dillstädt und weiteren Orten befürchteten, dass die geplante Deponie auch für Westmüll, also Abfälle aus der damaligen Bundesrepublik Deutschland, genutzt würde und kritisierten die fehlenden Informationen von den damals zuständigen Behörden. „Am 8. Juli 1989 kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Marisfeld und der Umgebung, kirchliche Umweltgruppen aus Südthüringen, hochrangige Kirchenvertreter und Engagierte aus dem Einkehrhaus Bischofrod im Umweltgottesdienst zusammen, um sich über die geplante Mülldeponie zu informieren und ihre Standpunkte gegen die staatliche Entscheidung darzulegen. Die Veranstaltung wurde intensiv vom Ministerium für Staatssicherheit und der Polizei überwacht. Der Umweltgottesdienst zog 135 Teilnehmer an. In ihm wurde nicht nur über die geplante Deponie informiert, sondern auch die bereits bestehende Belastung der Natur durch die Tierproduktion in der Gegend thematisiert“, blickt Anke Geier, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (ThLA) in Suhl, zurück.