Von wegen Thüringen Eisfeld hisst die Frankenfahne

Südthüringen ist der Sprache und dem Brauchtum nach fränkisch. Zum Tag der Franken am 2. Juli sollen deshalb überall Frankenfahnen aufgezogen werden. Der Eisfelder Bürgermeister geht bei der Aktion voran – und schwingt nicht nur den roten Rechen.

 
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Eine Frankenfahne, auch fränkischer Rechen genannt. Foto: dpa/Timm Schamberger

Eisfeld - Zum Tag der Franken sollen Ende der Woche in der gesamten Region Frankenfahnen aufgezogen werden. Das wünscht sich der Verein Fränkischer Bund. Die Regionalgruppe Itzgrund-Henneberg des Vereins Fränkischer Bund e. V. wird am Samstag, 2. Juli, um 18 Uhr eine Frankenfahne auf dem Marktplatz in Eisfeld hissen. Eisfeld gehörte zwar auf Grund der damaligen Zugehörigkeit zu Kursachsen, als Teil der kursächsischen Ortslande zu Franken, zum Obersächsischen Reichskreis, dennoch erinnert die Frankenfahne an die bis heute gegebene kulturräumliche Zugehörigkeit der Region südlich des Rennsteigs zu Franken.

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Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor unterstützt die Veranstaltung und wird ein Grußwort halten. Martin Truckenbrodt, Sprecher der Regionalgruppe Itzgrund-Henneberg und dritter Vorsitzender des Fränkischen Bundes, wird einen Kurzvortrag zur fränkischen Geschichte Eisfelds halten. Die Veranstaltung wird zudem musikalisch begleitet – vom Männerchor Seltendorf aus dem Landkreis Sonneberg.

Der Tag der Franken ist der Festtag der Kulturregion Franken, heißt es zur Begründung. Er soll die vielgestaltige Landschaft und Geschichte der fränkischen Region deutlich machen, sowie das Bewusstsein für die Entwicklungskraft und das Innovationspotenzial Frankens stärken.

Der Tag der Franken wird am Freitag, 2. Juli, gefeiert, in Erinnerung an die Gründung des Fränkischen Reichskreises am 2. Juli 1500. Der Fränkische Reichskreis bestand von 1500 bis zur Auflösung des Alten Reiches 1806. Er umfasste den größten Teil der heutigen Kulturregion Franken – inklusive des heutigen Landkreises Hildburghausen.

Seit 2006 ist der Tag der Franken in Bayern ein offizielles Landesfest, 2019 wurde er auch in Thüringen (Sonneberg) einmalig offiziell mit dem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow gefeiert. Es war eine Gemeinschaftsaktion mit der Nachbarstadt Neustadt bei Coburg.

In Bayern findet die Festveranstaltung an dem auf den 2. Juli folgenden Wochenende statt. Dabei wechseln sich die drei fränkischen Regierungsbezirke bei der Ausrichtung ab. Auch in diesem Jahr muss, wie schon im vergangenen Jahr, die zentrale Feier, die in Haßfurt geplant war, ausfallen. Sie wurde nun auf das Jahr 2022 verschoben.

„Aber auch ohne zentrale Feier soll der Tag der Franken gefeiert werden. Möglichst viele Frankenfahnen sollen zeigen, dass wir Franken unseren Feiertag freudig begehen“, kündigte der Fränkischer Bund an. Abgesehen von gemeinsamen Brauchtum sprechen die Menschen im Landkreis Hildburghausen Itzgründisch (Eisfelder Ecke) oder Hennebergisch (Schleusinger Ecke) – beides fränkische Dialekte.