Von House bis Tekk Abfeiern für einen guten Zweck

Spaß haben und dabei auch noch Gutes tun? Das Versprechen die Veranstalter von „Himmel, Arsch und Zwirn“. Ende August soll in Judenbach die Post abgehen.

Drei Tage lang wird in Judenbach gefeiert. Foto: Carl-Heinz Zitzmann

Es wird laut in der Gemeinde Föritztal: Am Wochenende vom 29. bis 31. August wird die Freilichtbühne des Kulturhauses „100“ zu einem lebendigen Zentrum elektronischer Musik – mit einem klaren gesellschaftlichen Anliegen. Hinter dem Festival „Himmel, Arsch und Zwirn“ steht ein zehnköpfiges Organisationsteam, das mit viel Herzblut an der Umsetzung arbeitet. „Das kommt jetzt alles ein bisschen kurzfristig“, sagt Mitveranstalterin Claudia Fiedler. Noch vor etwa drei Monaten musste das Konzept umgestellt werden – doch der aktuelle Stand erfüllt das Team mit Zuversicht. Über drei Tage hinweg legen insgesamt 14 DJs auf, für bis zu 1000 Besucherinnen und Besucher – so viele, wie eben auf das Gelände der Freilichtbühne passen. Veranstalter ist die Eventagentur Nachteule aus Sonneberg in Zusammenarbeit mit dem Verein Ankerpunkt, dessen Projekte Menschen in belastenden Lebenslagen unterstützen.

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Bereits der Freitag beginnt mit viel Energie: Beim „Battle Friday“ treten regionale DJs im musikalischen Wettstreit gegeneinander an – darunter Robsen Dreh, DJ Numb, Lockknight, Daniele Casaro, Gebrüder Eastside und Owned2Win. Die Idee: Der Wettbewerb soll jedes Jahr stattfinden, samt Wanderpokal. Dem Gewinner winkt zudem ein Platz als Hauptact im Folgejahr. Die Begeisterung für das Format war so groß, dass sich zahlreiche Künstler anmeldeten – sogar aus Hamburg reisen einige an.

Am Samstag übernehmen Szenegrößen wie Silea C, Küche 80, Marcl H., Yosh Green, Louis Garcia und Housejunkee das musikalische Kommando. Einige davon sind nicht das erste Mal im Landkreis unterwegs. Der Tag beginnt mit einer Yoga-Session von Astrid Prenzel – ein bewusster Start ins Wochenende, um Kraft zu sammeln und sich offen auf die kommenden Eindrücke einzulassen. Festivalgäste können kostenlos auf dem Campingplatz übernachten. Morgenmuffel werden stilecht vom „Böhmischen Traum“ geweckt – aber das gehört nun mal dazu. Für die An- und Abreise stehen am Freitag und Samstag Shuttlebusse bereit. Um 15 Uhr findet ein Panel-Talk statt, bei dem sich alles um den Verein Ankerpunkt dreht – seine Mitglieder, ihre Geschichten, Beweggründe und Visionen. Am Abend erwartet die Gäste eine Lasershow, und auf der Foodtruck-Meile gibt es kulinarische Leckerbissen für jeden Geschmack.

Der Sonntag ist als Familientag konzipiert und bietet ein vielfältiges Programm für Groß und Klein: Hüpfburg, Schaumparty und Kinderanimation mit Happy Day Steve Fischer, Kaffee und Kuchen vom Männerchor Judenbach, ein Eiswagen, der Auftritt der Tanz-AG Judenbach sowie Mitmachaktionen der Freiwilligen Feuerwehr sorgen für Freude und Begegnung. Zudem besteht vor Ort die Möglichkeit, sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen – eine einfache Geste mit potenziell lebensrettender Wirkung, begleitet von umfassender Information.

Gemeinnützige Aktion

Der gesamte Erlös des Festivals kommt dem Verein Ankerpunkt zugute. Dieser engagiert sich unter anderem für Selbsthilfegruppen zur Suchtbewältigung, für die Begleitung von Menschen mit Gewalterfahrungen, für Aufklärung und Registrierung zur Stammzellenspende sowie für Präventionsarbeit an Schulen. Darüber hinaus bietet der Verein Coachings zur Stärkung von Selbstwert, seelischer Widerstandskraft und Eigenverantwortung, baut eine Anlaufstelle für Menschen in Not auf und arbeitet eng mit anderen sozialen Organisationen zusammen. Der Eintritt am Sonntag ist frei.

Ob sich das Festival als feste Größe in der Technoszene etablieren wird, bleibt abzuwarten. Doch die Resonanz und das Engagement sprechen dafür. „Viele Gäste wären natürlich schön“, sagt Claudia Fiedler. Der Impuls für das Festival kam von Nicole Kinder – einer Frau, die nicht nur Ideen hat, sondern auch den Mut, sie umzusetzen. Ihre Haltung: „Wir kombinieren das, was wir können, mit dem, was uns bewegt – unser Herz, unsere Geschichten, unsere Erfahrungen.“ Diese Haltung ist in jeder Facette des Festivals spürbar – ehrlich, nah und voller Energie. Getragen wird es von einem kreativen, positiv-aufgeladenen Team, das mit der Eventagentur Nachteule und dem Verein Ankerpunkt dafür sorgt, dass in der Region etwas Echtes entsteht.

Weitere Infos: www.ankerpunkt-ev.de oder bei Instagram unter HAZ Event.