Brennnessel: Magnesium, Kalium, Eisen und mehr
Giersch enthält viele Mineralstoffe und reichlich Vitamin C. „Wer Giersch allerdings anbauen möchte, sollte ihn in Töpfe aussäen, damit man die Kontrolle über die Pflanze hat.“ Wenn der Giersch zu blühen beginnt, sollte man die Blütenstände rechtzeitig abschneiden, damit sich die Pflanze nicht ausbreitet. Tipp: Die Blüten sind übrigens in einem salzigen Pfannkuchenteig ausgebacken überaus köstlich.
Die Brennnessel ist bekannt für ihre brennenden Härchen und gilt als wahre Superpflanze. Das Wildkraut liefert wertvolle Inhaltsstoffe, darunter Magnesium, Kalium, Eisen, Silicium, Eiweiß und die Vitamine A, C und E. Gekochte Brennnesselblätter können wie Spinat verwendet werden und als Füllung, Suppe oder sogar als Pizzabelag zum Einsatz kommen.
Beitrag zum Artenschutz
„Keine Angst vor den Brennhaaren, sobald die Blätter nass, ganz klein geschnitten oder gekocht sind, verlieren sie ihre Brennwirkung“, so Ines Kohm. „Man kann die Brennhaare mit einem Nudelholz flach drücken, dann sind sie im rohen Zustand zu genießen.“
Wildpflanzen leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. „Unsere Natur ist ein komplexes Ökosystem, das nur funktioniert, wenn alle Teile vorhanden sind“, erklärt Dr. Christine Volm. Deshalb setzt Insektenschutz immer den Schutz der Pflanzen voraus. „Denn nahezu jeder Falter, jede Schwebfliege, jede Biene braucht irgendeine Pflanze – sei es als Nahrungsquelle oder Brutstätte. Wenn wir also unser Ökosystem erhalten wollen, müssen wir Lebensräume für Wildpflanzen schaffen.“
Holunder bietet Lebensraum
Im heimischen Garten bietet beispielsweise ein Holunder an der richtigen Stelle neuen Lebensraum. „Die Vögel lieben die Beeren und auch wir können sie durch Kochen ungiftig und damit genießbar machen“, weiß die Botanikerin. „Auch der Weißdorn ist ein herrliches Wild- und Vogelnährgehölz mit toller Blüte und leuchtend roten Beeren im Herbst.“ Wer Wildpflanzen gezielt im Garten setzen möchte, sollte sich jedoch mit den Ansprüchen und Herausforderungen auskennen.
„Damit zum Beispiel eine Brennnessel gut in den Garten integriert wird, muss sie eigentlich wie Bambus behandelt werden“, betont Christine Volm. „Denn ohne Rhizomsperre wuchern die Ausläufer ihrer dichten Wurzelnetze schnell alles zu.“
Noch mehr erfahren? In diesem Video mit Ines Kohm von der Uhlbacher Wildkräuterwerkstatt gibt es gute Tipps rund um Wildkräuter und Garten.