Volleyball-Bundesliga Kurzer Arbeitstag in Niederbayern

Mehrmals mit ganz starken Aktionen und Rettungstaten: Suhls Libera Yurika Bamba. Foto: frankphoto.de/Bastian Frank

Mit 3:0 gewinnt Volleyball-Bundesligist VfB Suhl Lotto Thüringen bei NawaRo Straubing und klettert auf Tabellenrang fünf.

 
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Nach zwei erfolgreichen Sätzen sah es für den VfB Suhl im Auswärtsspiel bei NawaRo Straubing zu Beginn des dritten Durchgangs zunächst nicht danach aus, dass es der am Ende dieses kurzen Arbeitstages am deutlichsten gewonnen werden würde. Hatten sich die Suhlerinnen nach 25:18 und 25:18 ein beruhigendes Polster erspielt, schienen die Niederbayerinnen den Spieß nun umdrehen zu wollen, führten plötzlich mit 8:3.

Doch es sollte der einzige Höhenflug der Gastgeberinnen sein, denn danach zogen die Suhlerinnen wieder ihr Spiel durch, während der jungen Straubinger Mannschaft nun wieder mehr Fehler unterliefen. Juliette Fidon-Lebleu schließlich verwandelte nach einer Stunde und zehn Minuten den zweiten Matchball zum 25:14-Satzgewinn für den VfB.

Für Laszlo Hollosy, Cheftrainer des VfB, war es ein wichtiger Sieg. „Gegen Straubing ist es nie leicht, sich durchzusetzen“, meinte der Ungar. „Diese Mannschaft ist immer motiviert und kann jedem Gegner gefährlich werden, der nicht zu hundert Prozent fokussiert ist.“ Genau davor hatte Hollosy noch vor dem Anpfiff gewarnt.

Hollosy hatte Mittelblockerin Anica Kutlesic und Außenangreiferin Eva Hodanova in seinen Startsechser beordert, dafür Jelena Delic und Julia Brown draußen gelassen – und wegen des in Summe positiven Spielverlaufs auch nicht wechseln müssen.

Bamba rettet aus höchster Not

Von Beginn an gaben seine Mädels das Tempo vor und führten im ersten Satz fast durchgehend mit drei Punkten. In vielen langen Ballwechseln behielt die Mannschaft von VfB-Kapitänin Vedrana Jaksetic die Nerven und hatte das bessere Ende meist für sich. Ausgehend von einer stabilen Annahme, weiter zu mit Übersicht gesetzten Zuspielen und schließlich wirkungsvollen Angriffen ließ sich der VfB nie wirklich vom Gegner beeindrucken. Stark auch wieder die Vorstellung von Suhls Libera Yurika Bamba, die etwa beim Punkt zum 20:15 aus VfB-Sicht zweimal aus höchster Not rettete und Mittelblockerin Roosa Laakkonen dann mit einem Lupfer auf den Straubinger Marktplatz vollenden konnte.

Auch im zweiten Satz blieben die Suhler Angriffe überzeugender, die Gäste präsentierten sich weiter als das reifere und abgeklärtere Team, während Straubing oft zu viel wollte und dadurch ein zu hohes Risiko einging. NawaRo-Coach Lukasz Przybylak musste bereits beim 5:10-Zwischenstand aus seiner Sicht eine Auszeit nehmen. Erst als seiner schwedischen Mittelblockerin Linda Andersson eine Aufschlagserie gelang, die ihr Team auf 14:18 heranbrachte, lag so etwas wie Spannung in der Luft. Doch als Anica Kutlesic für den VfB zum Aufschlag an die Linie trat, hatte die Aufholjagd der Gastgeberinnen ein Ende, und schließlich mussten sie sich erneut geschlagen geben.

Verflixte Deckenhöhe

Kurioserweise hatten die Straubingerinnen auch mehr Mühe mit der Deckenhöhe ihrer eigenen Halle, die eine der niedrigsten der Liga ist, und lenkten so manche Annahme direkt unter die Balken. Immer wieder auch längere Aufschlagserien, mit der sich das VfB-Team einen Vorsprung erkämpfte beziehungsweise sich das Momentum auf seine Seite zurückholte.

„Leider haben wir es nicht geschafft, das zu zeigen, was wir uns vorgenommen haben“, kommentierte Straubings Zuspielerin Emilia Jordan die Partie. Suhls Julia Brown, die vor der Saison aus Niederbayern in den Thüringer Wald gewechselt war, sagte: „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, auch wenn ich heute nicht gespielt habe.“

Für Laszlo Hollosy war dieser neuerliche 3:0-Sieg – mit dem gleichen Ergebnis hatte seine Mannschaft eine Woche zuvor auch den USC Münster aus dem Pokalwettbewerb geworfen – noch aus einem anderen Grund wichtig. „Das macht die zwei Punkte, die wir gegen Dresden holen konnten, noch wertvoller.“ Nach der Auftaktniederlage bei Meister Stuttgart waren den Suhlerinnen allesamt Siege gelungen, mit jedem Spieltag waren sie ein Stückchen höher in der Tabelle geklettert, aktuell stehen sie auf Rang fünf.

Doch schon am Mittwoch zu ungewöhnlicher Anpfiffzeit um 18.30 Uhr kommt mit dem Schweriner SC der Serienmeister des vergangenen Jahrzehnts. Und mit ihm ganz bestimmt ein anderes Kaliber als es, mit Verlaub, die Straubingerinnen am Samstag waren.

Suhl: Startformation: Harbin, Laakkonen, Hodanova, Kutl esic, Fidon-Lebleu, Jaksetic; Bamba (Libera) – Zuschauer: 467

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