Auch im zweiten Satz blieben die Suhler Angriffe überzeugender, die Gäste präsentierten sich weiter als das reifere und abgeklärtere Team, während Straubing oft zu viel wollte und dadurch ein zu hohes Risiko einging. NawaRo-Coach Lukasz Przybylak musste bereits beim 5:10-Zwischenstand aus seiner Sicht eine Auszeit nehmen. Erst als seiner schwedischen Mittelblockerin Linda Andersson eine Aufschlagserie gelang, die ihr Team auf 14:18 heranbrachte, lag so etwas wie Spannung in der Luft. Doch als Anica Kutlesic für den VfB zum Aufschlag an die Linie trat, hatte die Aufholjagd der Gastgeberinnen ein Ende, und schließlich mussten sie sich erneut geschlagen geben.
Verflixte Deckenhöhe
Kurioserweise hatten die Straubingerinnen auch mehr Mühe mit der Deckenhöhe ihrer eigenen Halle, die eine der niedrigsten der Liga ist, und lenkten so manche Annahme direkt unter die Balken. Immer wieder auch längere Aufschlagserien, mit der sich das VfB-Team einen Vorsprung erkämpfte beziehungsweise sich das Momentum auf seine Seite zurückholte.
„Leider haben wir es nicht geschafft, das zu zeigen, was wir uns vorgenommen haben“, kommentierte Straubings Zuspielerin Emilia Jordan die Partie. Suhls Julia Brown, die vor der Saison aus Niederbayern in den Thüringer Wald gewechselt war, sagte: „Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, auch wenn ich heute nicht gespielt habe.“
Für Laszlo Hollosy war dieser neuerliche 3:0-Sieg – mit dem gleichen Ergebnis hatte seine Mannschaft eine Woche zuvor auch den USC Münster aus dem Pokalwettbewerb geworfen – noch aus einem anderen Grund wichtig. „Das macht die zwei Punkte, die wir gegen Dresden holen konnten, noch wertvoller.“ Nach der Auftaktniederlage bei Meister Stuttgart waren den Suhlerinnen allesamt Siege gelungen, mit jedem Spieltag waren sie ein Stückchen höher in der Tabelle geklettert, aktuell stehen sie auf Rang fünf.
Doch schon am Mittwoch zu ungewöhnlicher Anpfiffzeit um 18.30 Uhr kommt mit dem Schweriner SC der Serienmeister des vergangenen Jahrzehnts. Und mit ihm ganz bestimmt ein anderes Kaliber als es, mit Verlaub, die Straubingerinnen am Samstag waren.
Suhl: Startformation: Harbin, Laakkonen, Hodanova, Kutl esic, Fidon-Lebleu, Jaksetic; Bamba (Libera) – Zuschauer: 467