Volleyball-Bundesliga VfB Suhl unterliegt gegen Schwerin

Spannung pur, wieder einmal. Mit 1:3 muss sich der VfB Suhl gegen den deutschen Rekordmeister Schweriner SC geschlagen geben.

 
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Die gute Nachricht für beide Teams gab es schon mehrere Stunden vor dem Anpfiff in der Suhler Wolfsgrube: Schlechter als das Spiel der Fußball-Nationalmannschaft in ihrem ersten WM-Spiel gegen Japan konnte die Partie gar nicht werden. Wer sich also vom Frust, den die Balltreter verursacht hatten erholen wollte, war an diesem Mittwochabend genau richtig in der Heimspielstätte von Südthüringens einzigem Erstligisten. Der dieses Spiel zwar mit 1:3 (26:28, 25:20, 24:26, 25:27) verlor, aber einmal mehr Werbung für seinen Sport machte.

Von der sportlichen Konstellation her versprach dieses Spiel des Tabellenfünften der Volleyball-Bundesliga, dem VfB Suhl Lotto Thüringen gegen den Dritten Schweriner SC spannend zu werden. Beide Mannschaften bezogen ihre bisher einzige Saison-Niederlage gegen Meister Stuttgart – der VfB hatte gleich zum Saisonstart ein 0:3 hinnehmen müssen, und mit dem gleichen Resultat unterlagen die Schwerinerinnen in der vergangenen Woche. Bis dahin war das Team aus Mecklenburg-Vorpommern ohne Satzverlust geblieben. Für die Mannschaft von SSC-Trainer Felix Koslowski war die Begegnung mit dem VfB zugleich das vierte Auswärtsspiel binnen zwei Wochen. Zum Vergleich: Für die Suhlerinnen war es in Liga und Pokal das vierte Heimspiel.

Schon der erste Satz war das Eintrittsgeld wert. Nach einer halben Stunde erst verwandelte Schwerin zum Satzgewinn. Bis dahin hatte die Mannschaft von Suhls Trainer Laszlo Hollosy alles gegeben, um jeden einzelnen Punkt gekämpft. Und damit auch dem Gegner Paroli geboten, der erst beim 11:12-Zwischenstand in Führung gehen konnte. Danach erkämpften sich die Suhlerinnen einige Vorteile, auch Satzbälle.

Löschwasser reichlich vorhanden

Im darauffolgenden Satz legten die Gastgeberinnen los als müssten sie gleich noch einen Brand löschen – 4:0 der verheißungsvolle Punktestand nach wenigen Augenblicken. Doch verursacht von mehreren Unsicherheiten mussten nun selbst gelegte Brände gelöscht werden. Löschwasser war jetzt aber reichlich vorhanden, denn fortan ließen sich die VfB-Mädels nicht mehr abkochen. Danielle Harbin, Juliette Fidon-Lebleu und Julia Brown überraschten die Gäste vielmehr mit ihrer Angriffswucht. Den Grundstein für all das legten Libera Yurika Bamba mit ihren Rettungstaten und Zuspielerin Vedrana Jaksetic mit ihren zielgenauen Zuspielen. Beim 24:20-Zwischenstand musste Laszlo Hollosy zwar noch eine Auszeit nehmen, nachdem Schwerin zwei Satzbälle abgewehrt hatte. Feuerwehrmann Sam musste aus Suhler Sicht aber nicht mehr ernsthaft eingreifen, der Satzgewinn war nach dem nächsten Ballwechsel perfekt.

Selbst gelegte Glutnester

Anschließend legten sich die Gastgeberinnen ihre Glutnester wieder selbst, die die Gegnerinnen zu entfachen wussten. 5:2, 9:6 und 11:8 die angesichts des engen Spielverlaufs eigentlich beruhigenden Punktepolster. Nach erneut mehreren Eigenfehlern musste Suhls Chefcoach in der Auszeit energisch werden. Dem Schweriner SC reichten aber schließlich seine Satzbälle. Wieder hatte der VfB, wie schon am Anfang, einen Spielabschnitt einigermaßen leichtfertig hergegeben.

Es sollte wieder ein langer Abend werden – so wie oft, wenn beide Teams in letzter Zeit aufeinandertrafen. Denn wenn der VfB gewinnen wollte, dann musste es in den Tiebreak gehen. Dafür, dass daraus nichts wurde, sorgte ein abermals spannender Satz, an dessen Ende sich die Gäste abermals als das clevere Team präsentierten. Der VfB hatte es wieder in der Hand, erneut auch wieder Satzbälle, vergab aber einmal mehr diese selbst erkämpften Chancen.

Suhl: Startformation: Harbin, Laakkonen, Delic, Brown, Fidon-Lebleu, Jaksetic; Bamba (Libera); eingewechselt: Hodanova, Kutlesic – Zuschauer: 488

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