Volleyball-Bundesliga Der VfB Suhl legt sich seine Gegner zurecht

Bärenstarker gelber Block in Hessen: Suhls Agnes Pallag (Mitte) und Sabrina Müller entschärfen den Angriff von Wiesbadens Renate Bjerland (ganz links). Foto: Jan Hübner/Kai Peters

Nach zuletzt drei Siegen legt Südthüringens einziger Erstligist im Auswärtsspiel beim 1. VC Wiesbaden noch einen oben drauf

 
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Wiesbaden/Suhl - So gut stand der VfB Suhl Lotto Thüringen lange nicht mehr da. Platz drei in der Tabelle der Volleyball-Bundesliga, Statistiken wie Rang eins bei den Blockpunkten – der Aufschwung unter dem neuen Trainer Laszlo Hollosy ist deutlich spürbar. Mit dem 3:1-Sieg (23:25, 25:18, 25:19, 25:18) am Samstagabend beim VC Wiesbaden können Hollosy und sein runderneuertes Team ruhigen Gewissens in die Weihnachtspause gehen.

„Ich kann ja mal ein kleines Geheimnis verraten“, so Hollosy nach dem Coup in Hessen im Gespräch mit unserer Redaktion: „Ich hatte mit der Mannschaft einen Deal, dass sie drei freie Tage bekommt, wenn sie aus den letzten vier Spielen mindestens sechs Punkte holt. Jetzt sind es sogar elf Punkte geworden, das ist der Wahnsinn.“ Platz drei wollte der Ungar angesichts noch ausstehender Spiele der Konkurrenz jedoch nicht überbewerten. „Wir genießen einfach den Moment, wissen aber auch, dass die Tabelle nur eine Momentaufnahme ist.“ In der kurzen Pause müsse sein Team die Batterien aufladen, um am 2. Januar im Heimspiel gegen die Roten Raben Vilsbiburg wieder angreifen zu können. Hollosy: „Wir müssen auf dem Boden bleiben. Die Bundesliga ist für so manche Überraschungen gut. Wenn wir zu hoch fliegen, könnte die Landung hart sein.“

Dabei hatte Suhls Trainer in Hessen auf seine starke Mittelblockerin Laura de Zwart verzichten müssen, die an einer kleinen Verletzung laboriert, mit Blick auf die Aufgaben im neuen Jahr aber vorsichtshalber geschont wird. Umso beeindruckender war, was die VfB-Mannschaft in der Wiesbadener Halle am Platz der Deutschen Einheit aufs Parkett legte. Manchmal spiele sein Team nicht schön, so Hollosy, aber sie kämpfe zu jedem Zeitpunkt. Das fasst die heiße Partie beim Tabellenachten perfekt zusammen. Fehlte es beiden Mannschaften zu Beginn an Präzision in den jeweiligen Aktionen, waren es ab Satz Nummer zwei einmal mehr die Gäste, die sich davon nicht beeindrucken ließen.

Mit der Einwechslung von Diagonalangreiferin Danielle Harbin für Jelena Sunjic wendete sich das Blatt. Angeführt von Harbin, einer starken Abwehrleistung des gesamten Teams und tollen Blockaktionen setzte der VfB verstärkt die Akzente gegen die eigentlich heimstarken Wiesbadenerinnen.

Die zur wertvollsten Akteurin gewählte Harbin machte nun viele wichtige Punkte für ihre Mannschaft, ein ums andere Mal hatte sie sich den Gegner ausgeguckt und zusammen mit der bärenstarken Zuspielerin Vedrana Jaksetic förmlich zurechtgelegt. Im gesamten Spiel gingen zwanzig Zähler auf das Konto von Harbin. Jaksetic hätte Kilometergeld bekommen müssen, so viel wie sie über das Feld sprinten musste, um die Angreiferinnen in Szene zu setzen. Auch Blake Mohler im Mittelblock und Claudia Steger auf Außen hatten mit 13 beziehungsweise zehn Punkten ihren Anteil am VfB-Erfolg.

Auch wenn der VC Wiesbaden nicht klein beigeben wollte und immer mal wieder herankam, waren es die Suhlerinnen, die nach 110 Spielminuten ihren nächsten Sieg verbuchen konnten. „Wir wussten, dass es ein enges Match werden würde. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft“, sagte Laszlo Hollosy, der keine seiner Spielerinnen aus der wieder einmal geschlossenen Mannschaftsleistung herausheben wollte. Die Energieleistung, die sein Team vollbracht hatte, wollte er jedoch nicht unerwähnt wissen. „Ich weiß gar nicht, wie sie das alles auch noch und immer wieder aus sich herausholen.“

Suhl: Startformation: Müller, Mohler, Sunjic, Steger, Pallag, Jaksetic; Lohmann (Libera); eingewechselt: Harbin, Meis

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