Volleyball-Bundesliga der Frauen Und oben, da schneit’s

Drüber weg: Stuttgarts Krystal Rivers (links) gegen Suhls Mittelblockerin Sabrina Müller im Spiel am vergangenen Sonntag. Foto: Tom Bloch

Nach der Niederlage in Stuttgart steht für den VfB Suhl gegen Potsdam die nächste Nagelprobe unmittelbar bevor.

 
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Suhl - „Wir bauen Schneemänner, machen Schneeballschlachten.“ Wovon Laszlo Hollosy hier spricht, ist nicht etwa der neue Trainingsplan seiner Mannschaft. Sondern das Beschäftigungsprogramm für seinen kleinen Sohn, der ganz nach ungarischer Tradition, wo der erstgeborene Junge den Namen des Vaters erhält, ebenfalls Laszlo heißt. „Der Kindergarten hat geschlossen, da müssen meine Frau und ich uns Alternativen überlegen“, erzählt Hollosy.

Ansonsten ist der Trainer von Volleyball-Bundesligist VfB Suhl Lotto Thüringen schon wieder ganz im Spielvorbereitungsmodus. Am Samstag ist der SC Potsdam in der Suhler „Wolfsgrube“ zu Gast. Bereits vor der Saison hatte Hollosy die Potsdamerinnen von Trainer Guillermo Naranjo Hernández als eines der stärksten Teams der Bundesliga eingeschätzt. Daran ändere auch die Niederlagenserie nichts, die der SC zuletzt gegen Straubing, Vilsbiburg und beim Dresdner SC hinnehmen musste. „Der Trainer wird mit ihnen gesprochen und sie werden diese Spiele ausgewertet haben, sodass ich sie bei uns sehr angriffslustig erwarte“, ist sich Hollosy sicher.

Auch er hat mit seiner Mannschaft die 0:3-Niederlage vom vergangenen Sonntag beim MTV Allianz Stuttgart analysiert und aufgearbeitet. Der entscheidende Unterschied sei Krystal Rivers gewesen, die bei Suhls Tiebreaksieg Anfang Dezember verletzungsbedingt nicht spielte, am Sonntag aber allein 23 Punkte für ihr Team machte. Die Stuttgarterinnen hatten damals gerade den Rauswurf ihres Trainers Giannis Athanasopoulos hinnehmen müssen, inzwischen steht der einstige Schweriner Coach Tore Aleksandersen an der Seitenlinie. „Und: Stuttgart war damals nicht hundertprozentig fokussiert. Diese Chance haben wir eben genutzt. Am Sonntag waren sie wieder voll da“, merkt Hollosy an.

Das Match gegen den Bundesliga-Spitzenreiter habe ihm gezeigt, so der ehrgeizige Ungar weiter, worauf seine Spielerinnen gegen Potsdam verstärkt achten sollten. „Wir müssen unsere Mittelblockerinnen wieder besser einsetzen“, meint der Suhler Trainer. „Außerdem ist es uns nicht gelungen, so aggressiv wie sonst zu agieren.“ Vielleicht, sinniert Hollosy, sei das 0:3 auch wichtig gewesen, um die Verhältnisse zurechtzurücken. Waren doch die Erwartungen im Umfeld des VfB angesichts des zwischenzeitlichen Sprungs auf Tabellenrang drei zuletzt recht hoch geschossen. Hollosy: „Ich war nicht unglücklich über die Niederlage.“

Nach wie vor pendelt der VfB-Trainer jeden Tag zwischen seinem Arbeitsort Suhl und Erfurt hin und her. Trotz des vielen Schnees, der in den vergangenen Tagen im höher gelegenen Südthüringen gefallen ist. „Das macht mir nichts aus. Auf der Autobahn fahre ich ohnehin meist nur Tempo 120 oder weniger. Ich war zwei Jahre lang Trainer in Finnland. Das waren Winter, kann ich Ihnen sagen. Dagegen ist das, was hier gefallen ist, gar nichts“, berichtet der 44-Jährige und lacht.

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