Auch bei Wiegand-Glas in Schleusingen (Kreis Hildburghausen) grassiert die Angst, dass man die Gasrechnung künftig nicht mehr bezahlen kann. Anders als Endverbraucher kann die Geschäftsführung aber nicht durch Einsparungen beim Verbrauch wenigstens einen Teil der Kosten abfedern. Die Gasflamme in einem Glaswerk muss nämlich 24 Stunden am Tag brennen – sonst wird die Schmelzwanne zu Schrott, die Kühlung fällt aus und die Produktion geht auf null. Auch der Ersatz von Gas durch Öl, wie er spätestens bei einem russischen Gaslieferstopp wohl nötig wäre, ist schwierig – technisch, finanziell und rechtlich. Immerhin hat Wiegand in seinem zweiten großen Südthüringer Glaswerk in Großbreitenbach (Ilm-Kreis) inzwischen die Umstellung auf den Weg gebracht, in Rekordtempo. Am Montag kam die offizielle Genehmigung dazu aus dem Thüringer Umweltministerium.