Sein Institut untersucht nun verstärkt Proben aus der Jenaer Region, und das Gesundheitsamt recherchiert im Umfeld der Familie, um weitere Ansteckungen mit der Mutation zu entdecken und die Ausbreitung zu verhindern. Erste Ergebnisse wurden für das Wochenende angekündigt.
Werner sagte, die Entdeckung zeige, dass man im Kampf gegen Corona nicht nachlassen dürfe – auch wenn die Infektionszahlen zuletzt gesunken waren. Am Donnerstag unterschritt die Sieben-Tage-Inzidenz für Thüringen erstmals seit Langem deutlich die Marke von 200, liegt aber weiterhin fast doppelt so hoch wie deutschlandweit. „Nun ist besondere Vorsicht in allen Bereichen geboten, um große Ausbrüche, wie es sie jetzt teilweise in anderen Bundesländern, gerade auch in medizinischen Einrichtungen, schon gibt, zu verhindern“, erklärte die Ministerin.
Zu Beginn der Woche war die Virus-Mutation im oberfränkischen Bayreuth aufgetaucht, woraufhin das dortige Klinikum für neue Patienten geschlossen und die 3000-köpfige Belegschaft in Quarantäne geschickt wurde.
Die mutierte Corona-Variante B 1.1.7
Die Virusmutation B1.1.7 war vor einigen Wochen zuerst in England aufgetaucht. Sie gilt als deutlich ansteckender als andere Formen des Virus, auch wenn es keine Nachweise dafür gibt, dass sie auch tödlicher ist. Allerdings machen Wissenschaftler sie dafür verantwortlich, dass die Corona-Zahlen in England zuletzt explodiert waren. Nach wissenschaftlichen Rechenmodellen würde eine massenhafte Verbreitung der Virusmutation zu deutlich mehr schweren Covid-19-Fällen und Todesfällen führen, auch wenn das Virus für den Einzelnen nicht gefährlicher wäre – allein dadurch, dass die Zahl der Fälle sehr stark steigen würde und statistisch etwa drei bis vier Prozent der positiv Getesteten an der Krankheit sterben. Bei den derzeit diskutierten Lockdown- und Reise-Verschärfungen gilt Verbreitung dieser Virusvariante in Deutschland als Worst-Case-Szenario, das unbedingt vermieden werden müsse.
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