Vier Bergsteiger sterben Warum der Montblanc der gefährlichste aller Berge ist

Markus Brauer/
Einsatzkräfte der italienischen Bergrettung sind auf der italienischen Seite des Mont Blancs bei Courmayeur im Einsatz. Foto: Italienische Bergrettung/dpa

Seit Samstag wurden mehrere Bergsteiger am Mont Blanc vermisst. Während zwei gerettet wurden, gibt es für vier weitere nun traurige Gewissheit.

 
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In den französischen Alpen sind vier Bergsteiger am Mont Blanc tödlich verunglückt. Von einem Hubschrauber aus hätten Bergretter die zwei verunglückten Italiener sowie die beiden Koreaner lokalisiert, berichtet der Sender TF1 unter Verweis auf die Gendarmerie.

Leichname in der der Nähe des Gipfels entdeckt

Die Bergsteiger, nach denen seit Samstag (7. September) gesucht worden war, sind demnach wahrscheinlich an Erschöpfung gestorben. Sie wurden in der Nähe des Gipfels des Mont Blanc, dem mit 4805 Meter höchsten Bergs der Alpen, entdeckt.

Am späten Samstagnachmittag war die Gendarmerie über drei Seilschaften informiert worden, die bei sehr schlechten Wetterbedingungen unweit des Gipfels des Mont Blanc in Probleme geraten waren.

Am Sonntagmorgen (10. September) konnten zwei Koreaner auf 4100 Metern Höhe von Rettern geborgen werden. Aufgrund verschlechterter Wetterbedingungen mussten die Retter aus Frankreich und Italien ihre Suche dann aber zwischendurch unterbrechen. Am Dienstag (10. September) setzten Helfer aus Chamonix und Annecy ihren Einsatz dann fort.

Mont Blanc Bergmassiv: Blick vom Gipfel Aiguille du Midi (3842 Meter) und der gleichnamigen Aussichtsplattform auf den höchsten Berg der Alpen, dem Mont Blanc (4805 Meter). Foto: Imago/Krauthöfer
Eine Bergsteiger-Gruppe ist am Mont-Blanc-Massiv unterwegs (Archivbild). Foto: Imago/Krauthöfer
Mont Blanc Bergmassiv Aussichtsplattform und Berggipfel Aiguille du Midi (3842 Meter) oberhalb von Chamonix in Frankreich. Foto: Imago/Krauthöfer

Schätzungsweise 6000 bis 8000 Tote am Montblanc

Der Montblanc du Tacul befindet sich in den Savoyer Alpen in der Montblanc-Gruppe zwischen dem eigentlichen Montblanc und dem Aiguille du Midi. Die Talorte für Besteigungen des Gipfels sind Chamonix und Courmayeur. Die Erstbesteigung war am 8. August 1855.

Jedes Jahr zieht es Zehntausende Bergsteiger und Wanderer in das Montblanc-Gebiet. Aufgrund der hohen Zahl an Besuchern wird, anders als bei den Achttausendern im Himalaja, keine offizielle jährliche Unfallstatistik geführt. Mit schätzungsweise 6000 bis 8000 tödlich verunglückten Bergsteigern führt der Montblanc die weltweite Berg-Unfallstatistik an.

Ein Hubschrauber der Bergrettung ist am Mont Blanc im Einsatz. Foto: Imago/Krauthöfer

Warum ist der Mont Blanc für Bergsteiger so gefährlich?

Der Montblanc ist ein sehr hoher Berg, der den Wetterbedingungen extrem ausgesetzt ist. Und zugleich ist der höchste Gipfel Europas ein Brennpunkt des Bergsteigens. Aus der ganzen Welt kommen die Menschen ins französische Chamonix. Da ist es nur logisch, dass es im Verhältnis zu anderen Bergen weltweit so viele Unfälle gibt.

Zum anderen wird der Montblanc stark unterschätzt, weil er technisch auf der Normalroute nicht besonders schwer ist. Angesichts der stark wechselnden Wetterbedingungen und der Höhe ist der Montblanc allerdings ein sehr anspruchsvoller Berge. Viele, die hinauf wollen, sind schlecht akklimatisiert und nehmen sich nicht die notwendige Zeit für die Gewöhnung an die Höhe.

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