Viele Veranstaltungsangebote Geschichte hautnah erleben: Point Alpha

Die Point-Alpha-Stiftung mit dem geschäftsführenden Vorstand Benedikt Stock, Studienleiter Philipp Metzler und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Johannes Schneider von links) mit dem neuen Veranstaltungsprogramm. Foto: Point Alpha

Mit einem breit gefächerten Veranstaltungsangebot startet die Point-Alpha-Stiftung ins Jahr 2022. Auf dem Programm stehen Ausstellungen und Vorträge ebenso wie Lesungen und Seminare.

 
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Geisa/Rasdorf - Im Veranstaltungsflyer fürs erste Halbjahr präsentieren Stiftung und Akademie Point Alpha der interessierten Öffentlichkeit ganz unterschiedliche Themen. „Von Vorträgen, Ausstellungen über Lesungen und Filmvorführungen bis hin zu Schülerprojekten und Seminaren – am authentischen Geschichtsort möchten wir Menschen zusammenbringen, die neugierig sind, verstehen, lernen und weiterdenken wollen“, betont der geschäftsführende Vorstand Benedikt Stock.

Ein erster Höhepunkt im Terminkalender ist der Festakt „Last Border Patrol“. Bei der „Retreat Ceremony“ wird mit einem Fahnenzeremoniell traditionell an den letzten Patrouillengang der US-Soldaten vor 32 Jahren am „Observation Post Alpha“ erinnert. Prominenter Besuch steht im Frühsommer ins Haus: Preisträger des diesjährigen Point-Alpha-Preises ist Joachim Gauck. In Erinnerung an die Wiedervereinigung und für besondere Verdienste um die deutsche und europäische Einheit in Frieden und Freiheit zeichnet das Kuratorium Deutsche Einheit in Verbindung mit der Point Alpha Stiftung den Bundespräsidenten a. D. aus.

Im Fokus der Arbeit der Stiftung steht dieses Jahr das Gedenken an die Grenzschließung durch die DDR 1952 und die in diesem Zusammenhang stehende, menschenverachtende „Aktion Ungeziefer“. Darüber hinaus gibt es wieder eine große Anzahl spannender Themen, die von der deutsch-deutschen und europäischen Historie einen Bogen in die politische Gegenwart spannen und einen Ausblick auf die Zukunft wagen. Zum Beispiel wird im Vortrag „Kalter Krieg in kurzen Hosen“ die politische Macht und einende Kraft des Fußballs vor dem Mauerfall beleuchtet, inklusive des einzigen Duells zwischen Bundesrepublik und DDR mit dem legendären Sparwasser-Tor bei der Weltmeisterschaft 1974. Die Terroranschläge der RAF von vor 50 Jahren aus US-Einrichtungen werden ebenso analysiert wie das Verhältnis der Ost- und Westdeutschen zu Michail Gorbatschow zwischen 1985 und 1991. Im Haus auf der Grenze wird mit Sonderausstellungen zur „Jugendopposition in der DDR“ und zum „Kommunismus in seinem Zeitalter“ die Entwicklung und die ideologische Wirklichkeit des Systems dargestellt. Gerade für Besucher ein außergewöhnliches Ereignis: der Festakt zur „Last Border Patrol“ im US Camp.

„Wir gehen optimistisch ins neue Jahr wohlwissend um das Damoklesschwert „Corona“, das über uns schwebt“, erklärt Benedikt Stock. Neue Einschränkungen hätten natürlich Einfluss auf die Art und Weise, wie und ob wir unsere Angebote durchführen können, deshalb sind digitale Formate bei Bedarf eine Option. „Allerdings ist der persönliche Austausch zwischen Menschen, die sich fürs gleiche Thema interessieren und die für die gleiche Sache brennen, durch nichts zu ersetzen“, ergänzt Studienleiter Philipp Metzler. Daher setze die Point-Alpha-Stiftung im Programm 2022 auf Veranstaltungen in Präsenz, auf Begegnungen mit Besuchern und den Diskurs „live“ vor Ort.

Neben Veranstaltungen können natürlich Ausstellungen in der Gedenkstätte zu den üblichen Öffnungszeiten – im Februar dienstags bis sonntags von 10.30 bis 16.30 Uhr – besichtigt werden. Offene Veranstaltungen im Überblick, Eintritt frei, 2 G plus-Regel: Donnerstag, 24. Februar, 18.30 Uhr, Haus auf der Grenze: Filmvorführung, Diskussion & Lieder zu „Eltern-Kinder-Stasihaft, Albträume und Traumata“; Donnerstag, 10. März, 18.30 Uhr, Haus auf der Grenze: Vortrag zu „50 Jahre RAF-Anschläge auf die US-Hauptquartiere im IG-Farben-Haus Frankfurt und in Heidelberg“; Freitag, 18. März, 18.30 Uhr, Haus auf der Grenze: Vortrag zu „Kalter Krieg in kurzen Hosen“ – deutsch-deutscher Fußball; Dienstag, 5. April, Haus auf der Grenze: Ausstellungseröffnung „Jugendopposition in der DDR“; Freitag, 8. April, US Camp: Festakt „Last Border Patrol“; Dienstag, 12. April, 18.30 Uhr, Haus auf der Grenze: Vortrag zu „70 Jahre Aktion Ungeziefer“; Donnerstag, 2. Juni, 18.30 Uhr, Haus auf der Grenze: Buchvorstellung: „Die Deutschen und Gorbatschow. Der Gorbatschow-Diskurs im doppelten Deutschland 1985 bis 1991“; Donnerstag, 16. Juni, US Camp: Verleihung Point-Alpha-Preis an Joachim Gauck, Bundespräsident a. D. Donnerstag, 30. Juni, 18.30 Uhr, Haus auf der Grenze: Vortrag „70 Jahre Beschluss zum Aufbau des Sozialismus – Verfolgung oppositioneller Kräfte in der DDR“.

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