„Die ehemalige Schauspielerin und Pianistin Ellen Franz, die später als Frau des Herzog Georg II. als Helene Freifrau zu Heldburg viel Zeit auf der Veste Heldburg verbrachte, hat im letzten Jahrhundert den Charakter und das Ansehen der Burg und des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Meiningen mitgeprägt“, heißt es in der Begründung der Jury. „Sie war eine sympathische Frau die mitten im Leben stand. Die Freifrau Helene ist eine ausgezeichnete Namenspatronin für das neue Restaurant. Davon ist das gesamte Namenskomitee überzeugt.“
Im Anschluss an den kulturellen Teil konnten die Besucher das neue Restaurant, das noch nicht eröffnet ist, testen. Bürgermeister Christopher Other und die Trauts luden in das Helene zu kleinen Köstlichkeiten ein, welche kulinarische Lust auf mehr weckten. Eröffnet wird das Restaurant in gute drei Wochen: am Mittwoch, 19. April.
Eine Freifrau und eine neue Gastronomie
Dritte Frau des Theaterherzogs
Helene Freifrau von Heldburg wurde am 30. Mai 1839 in Naumburg an der Saale als Ellen Franz geboren. Sie war eine erfolgreiche Pianistin und Schauspielerin. Wegen ihrer bürgerlichen Herkunft adelte Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, bekannt als Theaterherzog, seine dritte Frau mit dem Namen und Titel Helene Freifrau von Heldburg – kurz vor der Heirat am 18. März 1873 in der Villa Feodora in Bad Liebenstein . Die Ablehnung ihrer Verbindung durch die fürstlichen Standesgenossen tat der Liebe des Paares keinen Abbruch. Die Eheleute reisten viel und zogen sich vor den Schmähungen auf ihre Landschlösser zurück – wie Altenstein und Heldburg. Die Schlösser wurden zu Begegnungsstätten mit Künstlern und Intellektuellen wie Johannes Brahms, Franz von Lenbach oder Ernst Haeckel. Helene Freifrau von Heldburg starb am 24. März 1923 in Meiningen.
Millionenprojekt
Die Veste Heldburg ist ein Ausflugsziel, das seit 2016 das Deutsche Burgenmuseum beherbergt. Bislang fehlte dort eine gastronomische Einrichtung. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, in deren Hand sich das historische Bauwerk befindet, und die Stadt Heldburg als Bauherr haben 2019 das Projekt „Neubau einer Gastronomie auf dem Gewölbe des einstigen Küchenbaus“ wieder angestoßen. Der vom Land finanzierte Bau hat eine Million Euro gekostet und ist Mitte vorigen Jahres fertig gestellt worden. Familie Traut
Betreiber der Gastronomie mit 40 Plätzen unter Dach und 50 Plätzen auf der Terrasse ist das Ehepaar Bettina und Peter Traut, dem die Wacholderschänke in Hildburghausen gehört. Eröffnet werden soll das Restaurant am 19. April. Die Saison ist von April bis September geplant mit Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Für Feiern und Veranstaltungen gelten separate Regelungen.