Christin Trautvetter vermutet, dass Lilli irgendwo eingesperrt sein könnte. Gerade jetzt im Herbst, wo viele Menschen im Dorf, ihre Gewächshäuser, Scheunen und Gartenhäuser winterfest gemacht haben, könnte es sein, dass Katzen unbeabsichtigt darin eingesperrt würden. Denn auch Kopernikus, der Kater ihrer Freundin Franziska Bauroth aus Herges-Hallenberg, ist seit etwa zwei Wochen verschwunden. Dass beide Tiere bei einem Fremden ins Auto gestiegen oder mitgenommen wurden, glaubt die Rotteroderin nicht. Ihre Lilli sei schon sechs Jahre alt und bisher auch nicht in ihr eigenes Auto gesprungen, Kopernikus sehr scheu.
„Ich möchte die Bevölkerung sensibilisieren, mal in Anbauten, Abstellräumen, Kellern und an Orten, wo sie nicht so oft sind, nachzuschauen, ob da sich da eventuell ein Tier verkrochen haben könnte“, bittet sie. Das sieht auch Laura Wilhelm so. Es könnten auch Igel oder andere Tiere Unterschlupf suchen in Räumen, weil es jetzt kalt werde. Während sie im Sommer noch aus diesen Räumen hinaus gelangten, weil sie öfter betreten und die Türen geöffnet wurden, kann das jetzt anders sein.
In der Tierauffangstation und ihren Pflegestellen ist gerade im Herbst, wie schon im Frühjahr, wieder volles Haus. Etwa 70 Katzen werden betreut, darunter viele, leider auch kranke, Katzenbabys. Laura Wilhelm nutzt die Gelegenheit, um alle Katzenbesitzer zu bitten, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Der Tierschutzverein, der die Auffangstation betreibt, setzt sich für eine Kastrier-, Chip- und Registrierungspflicht bei Katzen ein. „Weil es vieles erleichtern würde und wir nicht so viele herrenlose Katzen zu betreuen hätten“, so Wilhelm, „aber auch, weil es den Katern unnötigen Stress erspart. Gerade sie sind, wenn sie auf Brautschau gehen, oft sehr weit vom eigenen Zuhause entfernt und werden dann als vermisst gemeldet.“ Bei Revierkämpfen würden Kater zudem oft verletzt. Das erspare man ihnen, wenn man sie kastrieren lasse.
Die Katzen, die vom Eichelbach aus an neue Eigentümer vermittelt werden, sind alle kastriert, gechippt und registriert. „So ein Chip macht das Tier einzigartig und das Rätselraten, ob es nun das gesuchte Tier ist oder nicht, entfällt“, wirbt Wilhelm für diese Form der Identifizierung. Auch für Wohnungskatzen empfiehlt sie den Transponder, denn oft komme es vor, dass doch mal die Tür offensteht und der Stubentiger ungewollt zum Freigänger wird.
Wer Hinweise zum Verbleib von Lilli oder Kopernikus hat, meldet sich bitte bei Christin Trautvetter, Tel. 0160/99776704.