Allerdings: Es lebt sich ein wenig beengt, wenn von der Zimmerdecke ein intergalaktischer Kampfjet baumelt. Deshalb entschloss sich der Techniker das gute Stück nach Thüringen zu überführen, wo es auf einem Wochenendgrundstück mehr Platz gibt. „Offenbar hatten wir wohl übersehen, dass sich auf der Fahrt der Kopf von R2-D2 lösen könnte, der seinen Platz direkt hinter der Pilotenkanzel hat“, erzählt Schmale kleinlaut.
Glücklicherweise bargen die Coburger Verkehrspolizisten das Teil von der Fahrbahn, bevor es schwer beschädigt wurde oder gar einen Unfall provoziert hätte. Zur großen Freude seines Besitzers, „denn das hätte viel Arbeit gemacht, den Kopf mit der ganzen Technik darin nachzubauen“.
ICE, wie der Spitzname von Ingo Schmale als X-Fighter-Pilot in der Star-Wars-Szene lautet, bedankt sich deshalb ganz herzlich bei den Verkehrspolizisten, die das ungewöhnliche Fundstück gehütet haben: „Schön, dass es in einer angespannten Situation wie der gegenwärtigen bei der Polizei auch Raum für einen Spaß gibt.“
Damit die Rückführung von R2-D2 standesgemäß über die Bühne gehen kann, ist Ingo Schmale bei der Verkehrspolizeiinspektion in Uniform erschienen. Er trägt den orangefarbene Overall der Rebell-Piloten aus dem George-Lucas-Film sowie standesgemäße Bewaffnung: Lichtschwert und Laserblaster. Die hat er sicherheitshalber mal vor Betreten der Polizeiwache kurz abgelegt, um intergalaktische Verwicklungen zu vermeiden.
Sein Raumschiff konnte ICE für den Ritt nach Coburg leider nicht nutzen. Offenbar war es zu kompliziert, auf der Brandensteinsebene eine Landeerlaubnis für einen Kampfjet der Rebellen-Allianz zu bekommen.
Mit dem Vogel aus Sperrholz hat Ingo Schmale übrigens noch großes vor: „Ich baue das Cockpit so um, dass es die Kulisse für Videospiele mit VR-Brille wird.“ VR, diese Abkürzung steht für virtuelle Realität und bedeutet, dass ein Spieler ganz in das Geschehen, das auf einem Computer erzeugt wird, eintauchen kann, wenn er die Brille aufsetzt. Überhaupt, Videospiele sind die Leidenschaft von Ingo Schmale und der Grund, warum er so tief in die Welt von Meister Yoda, Prinzessin Leia und Darth Vader vorgedrungen ist. Bei ihm zu Hause laufen 30 Konsolen, die ihn hauptsächlich die Abenteuer aus dem Star-Wars-Universum erleben lassen, erzählt er schmunzelnd. Dazu kommen noch Spielautomaten, die der Bamberger aus den USA und Fernost mitgebracht hat. Schließlich bereichert eine Flotte an Fahrzeugen sein eigenes kleines Universum. „Ich liebe alles, was Räder hat und schraube leidenschaftlich daran rum“, bekennt Schmale. Auch wenn – wie unlängst – mal etwas schiefgeht. Was wohl Meister Yoda da raten würde? Vielleicht das: „Viel zu lernen du noch hast!“