Eigentlich waren 2022 nur acht Monate Bauzeit zur Ertüchtigung der nicht mehr tragfähigen Lauterbrücke unterhalb der stark frequentierten Intertank-Kreuzung geplant. Doch daraus wurde nichts. Engpässe und zum Teil monatelange Lieferverzögerungen von Material brachten die in der Planung taggenau, durchgetakteten technologischen Abläufe ins Wanken. Und das gewaltig. Denn im Spätherbst war absehbar, dass man bis zur Winterpause die Kreuzung kaum mehr befahrbar bekommen würde. Jedenfalls nicht, wenn das Bauvorhaben mit einer Straßendecke in solch hoher Qualität abgeschlossen werden soll, die für die nächsten zehn, 15 Jahre Bestand haben wird. Trocknungsfristen und Aushärtefristen des in mehreren Schichten auf dem neuen Brückenüberbau aufgebrachten Abdichtungsmaterials sollten eingehalten werden, und es galt auch, gewisse Temperaturuntergrenzen bei der Verarbeitung nicht zu unterschreiten. Qualität ging der Stadt als Hauptauftraggeber des zwei Millionen Euro teuren Projekts vor Schnelligkeit. So mussten die Autofahrer aus und in Richtung Ilmenauer Straße und Oberland, Suhl-Nord und Himmelreich, oder Schmiedefeld und Goldlauter ein halbes Jahr länger die durchaus nervigen und zeitraubenden Umleitungen nutzen. Ein Umstand, mit dem sich nicht jeder Autofahrer klaglos arrangieren mochte und der an Stammtischen, aber vor allem in sozialen Netzwerken – allzu oft ohne Hintergrundwissen – für jede Menge Häme, Spott und verbale Angriffe auf die Baufirmen sorgte.