Verkaufsoffener Sonntag Kleiner Markt und Disziplin in den Geschäften

Annett Recknagel

Am verkaufsoffenen Sonntag herrschte Bewegung in der Stadt. Man ließ sich den ersten Glühwein schmecken und ging entsprechend der gültigen Regeln bummeln.

 
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Schmalkalden - Ralf Klaedtke musste herzlich lachen: „Endlich mal ein Mann mit Bauch, dort vor dem Laden“, meinte er. Auch seine Frau Manuela fand das so richtig witzig. Gemeint war eine Schaufensterpuppe mit Weihnachtspullover und Bauch. Der Hingucker in der Mohrengasse zum verkaufsoffenen Sonntag. Man brauchte nur mit offenen Augen über den kleinen, aber feinen Markt zu spazieren und schon entdeckte man hier wie dort etwas Neues.

Susanne Weisheit hatte in der Culinaria außer Schmalkalder Met auch Birnensaft mit Gin und Ingwer parat. „Den trinkt man heiß“, sagte sie und fügte hinzu: „Der ist super lecker.“ Natürlich durften sich ihre Kunden einen Becher davon mit nach draußen nehmen. Wem der Sinn nach Glühwein stand, der wurde auf dem Altmarkt fündig. Dort gab es zudem einige Stände, an denen man individuelle Geschenke finden konnte.

Petra Hauck und Daniel Weisheit vom Röthof boten vorwiegend Holzprodukte an. Die Bewohner des Röthofes waren in den letzten Wochen sehr fleißig gewesen und hatten Holzhäuschen, Kerzenhalter, Sterne und vieles mehr hergestellt. Auch getöpferte Engel gab es. Und Adventskalender mal anders. Die bestanden aus kleinen aneinandergereihten Häusern mit spitzen Dächern, in deren Lücken die Zacken eines Sterns passten. Im Dezember wird der Stern täglich um einen Zacken weitergedreht.

Francis Storandt und ihre Mutti aus Rosa boten handgemachte Duftkerzen aus Sojawachs an. Leonie Dietzel aus Wiesenthal hatte dekorative Artikel aus Resin, einem Harz, dabei. Mützen, Hüte, Schals fehlten ebenso wenig. Weihnachtlicher Schmuck natürlich auch nicht. Heiko Brauns aus Wernshausen hatte verschiedene Öle mitgebracht. „Ich habe so meine Stammkundschaft, die immer wieder auch neue Gesichter mitbringen“, sagte er und freute sich. In einem Schaufenster der Tourist-Information drehte eine Eisenbahn der Modellbahner aus Mittelschmalkalden ihre Runden. Gastronomen und Händler waren mit Leckereien vor Ort. Hier fielen die französischen Gäste aus Fontaine mit ihrem Käse- und Wurstsortiment auf.

Und wie ging es den Händlern? Britt Winges von der „Boutique Schöner“ meinte. „Die Kunden sind alle sehr diszipliniert – es ist ganz entspannt.“ Jeder zeigte sein Zertifikat – es galt die 2 G-Regel – unaufgefordert vor. Martina Kaufmann von „Ernstings Family“ kontrollierte ihre Kunden an der Eingangstür. „Es ist kein normaler Sonntag“, meinte sie. Seitdem die 2G-Regel gilt, habe sie die verschiedensten Meinungen von den Kunden gehört. Etliche wussten von gar nichts. „Ich diskutiere seit Donnerstag mit den Leuten“, sagte sie. Den ein oder anderen sah man auf dem Markt dann doch mit Einkaufstüten. Bis das Testzentrum schloss, gab es dort eine riesige Schlange. Für die Kinder stand die Märcheneisenbahn bereit. Auf der Salzbrücke konnte Karussell gefahren werden. Auch weihnachtliche Süßigkeiten wurden angeboten.

Mit hereinbrechender Dunkelheit wurde es heimelig. Im Glanz der Lichter kam weihnachtliche Atmosphäre auf. Etliche nutzten auch die Gelegenheit und besuchten das Konzert in der Kirche. Selbst als das vorbei war, konnte auf dem Markt noch ein schneller Glühwein genossen werden.

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