Wernshausen - Nach dem Betreten des kleinen Raumes ist man zunächst überwältigt von der Fülle an Exponaten, welches selbst einem Sportmuseum zur Ehre gereichen würde. Wimpel hier, historisches Fahnentuch dort und Pokale überall. Der Besucher muss seine Eindrücke erst einmal sortieren, bevor er den Blick auf die einzelnen „Zeitzeugen“ werfen kann. Dann aber fokussiert sich das Interesse auf einzelne Dinge, wie beispielsweise die Spielerkleidung aus dem Jahr 1947. Ein rosa-graues Wolltrikot und eine schwarze gepolsterte Tormannhose zeugen vom Sportgeschehen in der Nachkriegszeit. Und vom Handball unter freiem Himmel, der damals noch gespielt wurde. „Das Großfeldspiel war ja lange nach dem Krieg noch aktuell“, steht in der 2001er Chronik zum Jubiläum 75 Jahre Handball in Wernshausen geschrieben. „So gab es eine Landesklasse, in der sich Wernshausen nachh einem Entscheidungsspiel der beiden Staffelsieger im April 1951 in Meiningen gegen Zella-Mehlis mit 11:4 Toren durchsetzte, aber noch zu einem Qualifikationsspiel in Bad Blankenburg gegen Weimar antreten musste, das, eindeutig gewonnen, den Aufstieg in die Thüringer Landesklasse brachte.“ Mit dem Zug beziehunsgsweise mit Lastwagen mit Holzvergaser ging es danach zur Gegnerschaft nach Altenburg, Fraureuth oder Maxhütte. „Obwohl schon 1950 der Handball in der Halle erstmals international aufkam, pflegten wir noch das Großfeldspiel bis 1967“, steht weiter in der Chronik. Neben den Punktspielen konnte man an der Werra prominente Mannschaften zu Freundschaftsspielen begrüßen. „So war das 1952 der Großfeldmeister Buckau-Wolf aus Magdeburg-Fermersleben, wobei es bei Winterwetter am 1. Osterfeiertag ein 7:7 gab.“