Vereinsschätze Emil Häfners Abenteuer

Von Thomas Klemm
Die vier Sportler vom ASK Vorwärts Oberhof, Hans-Georg Rolandt, Holger Bauroth, Horst Fleischmann und Emil Häfner (v.l.) beim Sportfest 1956 in Leipzig. Foto: /Thomas Klemm

In Steinbach-Hallenberg und Umgebung spielt der Wintersport seit vielen Jahren eine große Rolle. Kein Wunder, dass sich deshalb auch viele Schätze finden, die damit zusammenhängen.

 
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Steinbach-Hallenberg - Zusammen mit Richard Höpfner und Siegmund Pabst bestimmte Emil Häfner in den fünfziger Jahren als Jugendlicher das DDR-Niveau in den Wintersportdisziplinen mit. Alle drei jungen Oberschönauer kamen zu DDR-Meister-Ehren im Nachwuchsbereich. Emil Häfner im Langlauf, Siegmund Pabst im Springen und Richard Höpfner in der Nordischen Kombination. Emil Häfner zwangen Verletzungen zur vorzeitigen Beendigung seiner sportlichen Laufbahn beim Armesssportklub (ASK) Oberhof. Er galt damals als talentiertester Nachfolger von Kuno Weber.

Nur noch wenigen „älteren Semestern“ ist der Name Emil Häfner ein Begriff. Die meisten seiner sportlichen Spuren sind lange dahingeschmolzen. Aber einen Ort gibt es, an dem die Erinnerung an den 2018 im Alter von 79 Jahren verstorbenen Wintersportler noch lebendig gehalten werden. In der Wohnung von Häfners Witwe Renate in Steinbach-Hallenberg finden sich noch zahlreiche Erinnerungsstücke aus der Karriere des Wintersportlers aus Oberschönau und an den Wintersport in der Region.

„Als wir uns kennenlernten, war seine sportliche Karriere schon beendet“, erklärt die Steinbach-Hallenbergerin. „Selbstverständlich ist aber der Kontakt zu seinen Sportfreunden und zu den Wintersportvereinen nie abgerissen. Wir habe viele tolle Erlebnisse gemeinsam gehabt.“

Nach und nach kommen während des Gesprächs mit dem Reporter der Heimatzeitung immer mehr Schätze auf den Tisch. Waren es zunächst „nur“ einige Fotos von Emil Häfner und seinen Sportfreunden, kommen später zahlreiche Urkunden, einige Zeitungsausschnitte und zwei Pokale hinzu. Gespickt ist die Präsentation mit vielen kleinen Anekdoten aus dem Sportlerdasein des Oberschönauers und seiner Kameraden. Ein wahres Schmuckstück ist der Silberbecher aus dem Jahr 1956 mit der Gravur „Jugendmeister der DDR, Staffellauf 4x3 km“. Diese Trophäe hat Emil Häfner also nicht allein errungen, sondern gemeinsam mit drei weiteren Skilangläufern aus der Region. Wer diese waren, entzieht sich allerdings der Kenntnis. Ein weiteres glänzendes Stück Geschichte in Häfners Haushalt ist die Goldmedaille der IV. Jugendmeisterschaften 1954 in Oberhof. Die ersten Urkunden des Wintersportlers datieren hingegen bereits aus dem Jahr 1949. Knapp zehn Jahre lang betrieb der Athlet aus Oberschönau die Wintersportdisziplinen Nordische Kombination und Langlauf, bevor ihn das Verletzungspech ausbremste. Zu seinen Höhepunkten zählten die DDR-Meisterschaften, aber auch das Sportfest 1956 in Leipzig. Diese Großstadt in Sachsen war übrigens zeitweise die Wahlheimat seiner späteren Ehefrau.

Vor sieben Jahren gab es ein großes Treffen ehemaliger Wintersportler anlässlich der Feier „50 Jahre Mattenschanze in Zella-Mehlis“. Dort wurde gemeinsam in Erinnerungen geschwelgt. Und so manches Schätzchen hat man bei dieser Gelegenheit sicher auch hervorgekramt.

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