Vereinsgründung Die KulTurbulenz bekommt bald ein e.V.

Junge Eisfelder haben den KulTurbulenz53-Verein gegründet. Ihnen fehlen jugendkulturelle Angebote in der Stadt, die sie nun selbst schaffen wollen. Foto: /Judith Dungs

Mit dem Ziel eine Angebotslücke zu füllen, sind die jungen Leute von der KulTurbulenz53 gestartet. Nun haben sie einen Verein gegründet und beleben die Halle 53 wieder.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Eisfeld hat einen Verein mehr. Der KulTurbulenz53 e.V. ist am 3. Oktober aus der Taufe gehoben worden. 14 junge Leute haben den Verein nun offiziell gegründet. Vorsitzender ist Tony Müller, Leonard Köhler sein Stellvertreter.

Zuvor hatte sich eine Gruppe von jungen Leuten zur losen Interessengemeinschaft gleichen Namens zusammengefunden. Sie wollten Veranstaltungen für Menschen ihres Alters in Eisfeld starten. Veranstaltungen, die sie in ihrer Heimatstadt vermissen: Konzerte, Tanzveranstaltungen, aber auch Lesungen oder Workshops. Das war noch bevor Corona das gesellschaftliche Leben in Eisfeld und anderswo lahmgelegt hat. Gemeinsam haben sie sich auf der Suche gemacht, nach Veranstaltungsorten in ihrer Stadt. Anfangs war diese Suche nicht eben von Erfolg gekrönt. Es hatte durchaus Angebote gegeben, sagt Robin Rüttinger, aber aus verschiedenen Gründen hatte nichts so richtig geklappt.

Die Jugendlichen sind für ihre Veranstaltungen auf den Skatepark ausgewichen. Dort sollte im Herbst eigentlich ein Fest mit Skate-Jam und Livemusik stattfinden. Die Crew hatte dabei aber das Gefühl, dass ihr von Seiten der Stadtverwaltung alle möglichen Steine in den Weg gelegt worden seien. „Offenbar hat man versucht, Gründe zu finden, dass wir nicht stattfinden können“, meinen Tony und Leonard. Dabei sei es besonders um das Konzert am Abend gegangen. Letztlich konnte die Veranstaltung aber wegen des Wetters nicht stattfinden – für das fragliche Wochenende war ein Starkregenereignis angekündigt. Der Tod für eine Freiluftveranstaltung.

Unterdessen haben sich aber auch durch die Vorbereitungen neue Kooperationen ergeben. Etwa mit dem Vogelzuchtverein, der sein Gelände direkt gegenüber des Skateparks hat. „Wir haben dort öfter geholfen und können nun deren sanitäre Möglichkeiten nutzen.“ Auch mit dem Sportverein arbeite man gut zusammen. Den Jugendlichen ist es wichtig, dass man sich gegenseitig mit Respekt begegnet. „Wir haben gemeinsam gemäht, wir haben uns in Arbeitseinsätzen gekümmert, dass die Gegend nicht mehr so vermüllt ist“, sagt Robin Rüttinger. Ihnen gelinge dabei auch, die jüngeren Kids mit einzubeziehen. „Wir sind immernoch kein Kirchenchor deswegen. Aber dadurch, dass wir hier gemeinsam aufeinander aufpassen, lernen alle ein bisschen Verantwortung zu tragen“, so Rüttinger weiter.

Für den Verein ist nun der nächste Lichtblick gekommen. Mit dem Eigentümer der ehemaligen Halle 53 ist man sich einig geworden und können nun einen Teil des alten Domizils wieder nutzen. Mit dem Eintrag des Vereins soll dann auch ein Nutzungsvertrag beide Seiten absichern.. „Wir haben die Halle sauber gemacht, Gefahrenstellen beseitigt und können sie nun als Treffpunkt nutzen“, sagt Tony Müller. Als die jungen Leute im Freundeskreis um Unterstützung fragten, gab es einige riesige Welle der Hilfsbereitschaft. „Als wir hier am Werken waren, haben sogar vorbeifahrende Leute gefragt, ob Hilfe nötig ist“, erzählt er weiter.

Natürlich soll die Halle auch ein offener Raum sein. „Wir laden jeden ein, hierher zukommen und mit uns zu sprechen“, sagen Tony und Leonard. Es gehe nicht darum, nur ein eigenes Ding aufzuziehen. „Wir beteiligen uns auch an anderen Aktionen“, sagt Leonard. Beim Jugendforum des Landkreises sind sie dabei, haben dort auch selbst Fördermittel für ihre Vereinsshirts finanziert, auch Material für die Arbeitseinsätze und die Gründung haben sie auf diese Weise bekommen. Beim Kuhschwanzfest sind sie dieses Jahr im Umzug mitgelaufen, beim Weihnachtsmarkt in Eisfeld ist die Kulturbulenz53 an diesem Wochenende mit einem eigenen Stand dabei.

„Unser Ziel ist: Erstmal machen und nicht erst warten, dass was passiert“, sagt Leonard. „Wir wollen mitgestalten und Angebote schaffen, die uns hier fehlen.“

Autor

Bilder