Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist auch für die Bauern vieles aus den Fugen: die Märkte spielten verrückt, die Kosten gingen rasant rauf und nur teilweise ein bisschen wieder runter. Vom durch die Politik versprochenen Bürokratieabbau ist nichts zu sehen – im Gegenteil. Die Europäische Union plant Schritte, die selbst gestandene Verantwortliche des Bauernverbands beim ersten Hinsehen nicht mehr durchblicken. Noch hat Silvio Reimann, der Hildburghäuser Vorsitzende des Regionalbauernverbandes, seinen Optimismus nicht verloren. „Essen, Trinken und Energie gehören zu den Grundbedürfnissen der Leute – und wir Bauern können genau das bedienen“, sagte er nach 2022 auch in diesem Jahr auf der Mitgliederversammlung des Regionalbauernverbandes in Reurieth. Aber er machte auch klar, dass man vor einem gesellschaftlichen Wandel stehe, der auch den Landwirten viel abverlange und zumute. Trotzdem ermunterte er zu einer gewissen Portion Zuversicht - auch wenn dies selbst ihm inzwischen oft schwer fällt. Wenn Ophelia Nick, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium in einer Diskussionsrunde mit Agrarleuten nachfrage, was benachteiligte Gebiete und Ausgleichszahlungen seien, dann ist das für Reimann „ziemlich erschreckend“. Von Verantwortlichen in solch einer Position im Bund erwartet er schließlich fachlich fundierte Antworten und nicht solche Fragen, die Laien stellen.
Verbandstreffen in Reurieth Bauern wollen auf den Tisch hauen
Birgitt Schunk 09.11.2023 - 14:49 Uhr