Keine Lesung, dafür einen Kabarettabend mit Inka Meyer wird am Dienstag, 30. November, 19.30 Uhr, im Parkcafé veranstaltet.
Unter dem Titel „Zurück in die Zugluft – Die unerträgliche Seichtigkeit des Scheins“ geht Meyer auf ironische Art und Weise auf Situationen ein, die wohl jeder aus dem Alltag kennt.
Als Kind war jeder Tag ein Sonntag. Als Student immer Freitag. Und heute ist irgendwie ständig Montag. Was ist passiert? Der Alltag sei ein Ausnahmezustand, der zur Regel wurde. 60 Prozent aller Menschen reden mit ihrem PC, wobei 90 Prozent persönliche Beleidigungen sind und 20 Prozent in Handgreiflichkeiten enden. Was haben Bill Gates und Karl Marx gemeinsam? Beide sind Erfinder von Systemen, die gut gedacht waren, aber die Menschen in tiefste Verzweiflung gestürzt haben. „Und mein Arzt meint auch noch, ich solle mich mehr bewegen. Wieso? Ich laufe dreimal täglich Amok!“, sagt sie in einer Ankündigung.
Was uns bleibt, ist die Flucht. Nur Wohin? Zurück in die Natur? Inka Meyer schaffe es ja nicht mal in den eigenen Garten. Neulich habe sie dort einen Riesenkompost entdeckt, sogar auf Stelzen. Dann habe sie gemerkt: „Verdammt! Das ist das Gartentrampolin.“
Deshalb sagen viele Menschen in Deutschland: „Was wir brauchen ist ein Führer!“ Auf Neudeutsch: „Coach“. Zur Selbstfindung. Auch damit hat Inka Meyer Erfahrung. „Nur was, wenn mir nicht gefällt, was ich da finde? Mein Chef hat meinen Achtsamkeits-Coach sogar bezahlt. Toll, denn dank meiner Firma weiß ich endlich, dass ich den falschen Job habe. Doch enden meine Bewerbungsgespräche stets mit: Veni, vidi, violini. Übersetzt: „Ich kam, ich sah, ich vergeigte.“
Zum Glück brauche man keinen Coach, sondern eine anständige Couch, ist sich Meyer sicher. Sie sei „die letzte Inka“ des deutschen Kabaretts. Das heißt: Indianerin und Fährtenleserin im Dickicht der Moderne. Die Tochter eines friesischen Orientexperten ist die Reisebegleitung auf der Suche nach dem verlorenen Spaß, heißt es in der Ankündigung.
Karten für 12 Euro gibt es in der Ilmenau-Information und online im Ticketshop Thüringen.
Den Abschluss macht Stefan Schwarz, der seine verschobene und dann abgesagte Lesung aus 2020 14. Dezember um 19.30 Uhr im Parkcafé nachholt. Die Lesung ist ausverkauft, die Karten behalten auch hier ihre Gültigkeit, heißt es aus dem Rathaus.