Veranstaltungen am Feiertag Hexen feiern in den Tag der Arbeit

Am Samstag um 18 Uhr wird auf dem Sonneberger Schlossberg das Foto: Carl-Heinz Zitzmann

Seit Jahrzehnten ist der Tag der Arbeit gesetzlicher Feiertag. Neben politischen Kundgebungen gibt es aber auch Freizeitvergnügen und die verhexte Walpurgisnacht am Abend zuvor. Eine Auswahl von Veranstaltungen aus dem Landkreis Sonneberg.

 
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Generationen kennen den Tag der Arbeit am 1. Mai als Anlass für politische Kundgebungen und Demonstrationen. Zwar hat die organisierte Arbeiterklasse seit 1886 um eine Anerkennung des Feiertags gekämpft, aber erst seit 1933 ist er in Deutschland tatsächlich auch arbeitsfrei. Zu DDR-Zeiten und davor war der Feiertag fest im Griff der Politik, seither haben ihn sich die Gewerkschaften zurückgeholt – und die Privatleute, die ihn für Freizeitvergnügen am Frühlingsanfang nutzen. Bei fast allen hier aufgeführten Veranstaltungen weisen die Organisatoren auch auf ihr kulinarisches Rahmenprogramm hin.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), sozusagen „Eigentümer“ des Tages, lädt zur traditionellen Maikundgebung um 10 Uhr auf den Sonneberger Piko-Platz ein. Die Botschaft der Gewerkschaft zum 1. Mai lautet: „Solidarität, Frieden und Selbstbestimmung für die Ukraine! Wir sind geeint in der Überzeugung: Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder! Weltweit!“ Gemeinsam gehe man in diesem Jahr wieder auf die Straßen und Marktplätze und setze am Tag der Arbeit ein sichtbares Zeichen für eine gerechte und friedvolle Zu-kunft.

Durch den brutalen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine würden jeden Tag Menschen sterben, erklärte Michael Lemm vom Südthüringer DGB-Büro. Millionen Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, seien auf der Flucht. Dieser Krieg sei auch ein Angriff auf die europäische Friedensordnung, die auf Freiheit, Menschenrechten, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit basiere. In diesen Zeiten tiefgreifender Veränderungen stünden die Gewerkschaften für ein solidarisches Miteinander.

„Die Menschen brauchen Sicherheit, gerade in Krisenzeiten und in Zeiten des Wandels. Daher fordern wir eine gute Qualifizierung der Beschäftigten für die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt und eine aktivierende Arbeitsmarktpolitik. Wir fordern die Erneuerung des Sicherheitsversprechens für einen solidarischen Sozialstaat mit guten Renten sowie einer Bürger- und Pflegevollversicherung. Sozialabbau zur Gegenfinanzierung der gegenwärtigen Krisen lehnen wir ab: Sozialabbau ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie!“, so der Gewerkschaftsfunktionär.

Man habe als Gewerkschaft viel erreicht: Durch Kurzarbeit hätten in der Pandemie drei Millionen Arbeitsplätze gerettet und die Arbeitslosigkeit niedrig gehalten werden können. Dass der Mindestlohn noch in diesem Jahr auf zwölf Euro erhöht wird, ist auch unser Erfolg. Das kommt Millionen Menschen – besonders Frauen – im Land zugute.

Der SPD-Kreisverband Sonneberg unterstützt den Aufruf der Gewerkschaft und ruft zur Teilnahme an der Kundgebung auf dem Piko-Platz auf. Zum 1. Mai erklärte der SPD-Kreisvorsitzende Andreas Langethal-Heerlein: „Die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro bedeutet für viele Millionen Beschäftigte in unserem Land endlich eine bessere Bezahlung. Doch dies kann nur die Untergrenze sein, darüber hinaus muss auch die Tarifbindung gestärkt werden. Nur Tarifverträge können gute Arbeitsbedingungen, Löhne und später Renten garantieren. Dafür kämpfen die Gewerkschaften jeden Tag und wir unterstützen sie dabei.“

Jahr für Jahr machten die Menschen am Tag der Arbeit deutlich, dass ohne Beschäftigte nichts laufe. Ohne sie stünde jeder Betrieb still. Die Corona-Pandemie habe das nochmals sehr deutlich gemacht. „Aber sie hat auch aufgezeigt, das vieles in unserer Gesellschaft anders und vor allem besser werden muss. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der gute Arbeit für alle Normalität wird. Auch dafür ist es wichtig, am 1. Mai auf die Straße zu gehen“, so Heerlein.

Fackelumzug

Bereits am Vorabend des Feiertages, am Samstag, 30. April, lädt der Feuerwehrverein Jagdshof zu einem Fackelumzug durch das Dorf mit anschließendem Lagerfeuer ein. Beginn der Veranstaltung ist um 18 Uhr auf dem Gelände rund um die alte Schule. Der Fackelumzug startet um 19.45 Uhr und wird von den Feuerwehren Jagdshof und Judenbach begleitet, die Fackeln werden vor Ort ausgegeben.

Hexennacht

Die Stadt Schalkau und der Schaumburg-Verein laden ebenfalls für den 30. April zu einem Walpurgisfeuer auf die Schaumburg ein. „Wir bieten unseren Gästen eine Nachtwanderung ab Idaplatz um 19:30 Uhr auf verschlungenen Wegen zur Burg unter Anleitung eines sachkundigen Bergführers“, kündigte Heidi Büttner vom Schaumburg-Verein an.

Die Hexen sind am Samstagabend auch in Lichte zum Hexenfest unterwegs. Los geht es um 18 Uhr auf dem Kirmesplatz um 19 Uhr beginnt hier der Lampionumzug.

In Schmalenbuche werden die Hexen zur Walpurgisnacht am Samstagabend gleich verbrannt, dazu gibt es ein wärmendes Feuer. Beginn ist um 17 Uhr auf dem Festplatz. Musik liefern Peter und Enno sowie Acoustic Travel.

Konzert zu Walpurgis

Am Samstag wird um 18 Uhr ein Blechbläserkonzert zum Beginn der Walpurgisnacht in der Dreifaltigkeitskirche Weißenbrunn vorm Wald (gleich hinter der Grenze bei Almerswind)) stattfinden. Das siebenköpfige Blechbläserensemble „Blechreiz“ unter der Leitung von Kantor Martin Wenzel spielt ein kurzweiliges Programm mit Werken aus sechs Jahrhunderten. Der Eintritt ist frei.

Maibaumsetzen

Der Feuerwehrverein Ernstthal lädt am kommenden Sonntag, 1. Mai, zum Maibaumsetzen ein. Beginn ist um 10 Uhr auf dem Dorfhüttenplatz in Ernstthal.

In Goldisthal lädt die Feuerwehr am Samstag zum traditionellen Maibaumsetzen ein. Treffpunkt ist um 17 Uhr in der Fahrzeughalle. Für die kleinen Gäste gibt es eine Hüpfburg und eine Kletterwand. Die Jugendfeuerwehr veranstaltet kleine Wettkämpfe mit Kübelspritze und Leinenbeutel. Die Blaskapelle Goldisthal sorgt für Stimmung.

Maibaumfeste

Der Gründer Kerwa Verein in Sonneberg veranstaltet vom 29. April bis 1. Mai vor dem Alten Rathaus wieder sein Maibaumfest. Beginn ist am morgigen Freitag ab 18 Uhr mit Livemusik der Band „Jojozeit“, wie Christine Hufnagel vom Verein informierte. Am Samstag folgt DJ Peter ab 17 Uhr mit Partymusik. Der Sonntag startet um 10 Uhr mit dem Frühschoppen. Um 15 Uhr folgt die Oberlinder Blaskapelle zum musikalischen Nachmittag. Auf die Kleinsten freuen sich ein lustiger Clown und das Team vom Kinderschminken.

In Mogger startet am Samstagabend um 18 Uhr das Maibaumfest auf dem Dorfplatz. Dazu gibt es die Mupperger Blasmusik und DJ Setter. Um 19 Uhr startet der Fackelumzug von Oerlsdorf nach Mogger. Am Sonntag wird von 10 bis 16 Uhr auf dem Festplatz gefeiert.

Maifeuer

Der TSV 1923 Neuenbau lädt alle Einwohner zum Fackelzug und Maifeuer ein. Der Fackelzug beginnt um 19.30 Uhr am Saal der Gemeinde und wird von der Freiwilligen Feuerwehr begleitet. Fackeln werden vor Ort kostenlos verteilt. Nach Ankunft auf dem Sportplatzgelände wird das Maifeuer entzündet. Die Einwohner von Neuenbau haben die Möglichkeit, noch bis 29. April ausschließlich naturbelassenes Holz (Astholz und Baumverschnitt) auf der markierten Fläche unterhalb des Sportplatzes ordnungsgemäß abzulagern.

Flohmarkt

Steinach lockt am Samstag schon ab 8 Uhr mit einem Flohmarkt im Hof der Tagespflege am Bahnhof 20c. Die Standgebühr wird für die Ukrainehilfe gespendet. Wer verkaufen will, soll sich vorher per Telefon anmelden unter (03 67 62) 29 97 22 An dem Tag kann man auch die Tagespflege besichtigen.

Frühlingsfest

Der Bürgerverein Neufang lädt am Sonntag ab 14 Uhr zum Frühlingsfest ein. Treffpunkt ist auf dem Vereinsgelände in der Waldstraße 11.

Bikepark startet Saison

Nach einer fünfwöchigen intensiven Umbaupause startet am Samstag am Silbersattel in Steinach die Bikesaison. Bis in den Oktober ist die Anlage an Wochenenden, Feiertagen und den Brückentagen geöffnet, in den Sommerferien zusätzlich auch Mittwochs, wie Axel Müller vom Thüringen Alpin Team mitteilte.

An Himmelfahrt, 26. Mai, startet außerdem ein neues Format: 14-tägig gibt es den ganzen Sommer über Livemusik an der Fellbergalm.

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