Weihnachtliche Stimmung in Langewiesen können aber vor allem die Kleinsten trotzdem erleben. Das beliebte Märchenland im Heinse-Hof wurde in den vergangenen Wochen von den Mitarbeiterinnen des Heinse-Hauses liebevoll hergerichtet und steht ab der kommenden Woche zum Anschauen und Staunen bereit.
In Arnstadt hat man sich für den vom 2. bis zum 5. Dezember geplanten Weihnachtsmarkt eine Alternativvariante einfallen lassen. Die Marktstände und ein Kinderkarussell sollen durch die gesamte Innenstadt verteilt werden. Um die Bachkirche herum wird ein Märchenwald aufgebaut, am Weihnachtsbaum auf dem Markt eine Krippe aufgestellt. In der Stadt werden zudem 130 Weihnachtsbäume aufgestellt.
Händler sagten ab
„Wir haben alles versucht und die Planungen immer wieder angepasst“, sagte Marktmeister Heiko Zitzmann. Zahlreiche Händler hätten zwischenzeitlich abgesagt, gleichzeitig seien die Kosten aufgrund der stetig steigenden Auflagen immer weiter gestiegen.
Der Kulturverein Ichtershausen wollte eigentlich seine 11. Klosterweihnacht von der Straße auf das Gelände der alten Nadelfabrik verlegen, um den Zugang besser kontrollieren zu können. Am Montag erfolgte nun die Absage. „Wir möchten Kultur für jedermann anbieten, was im Moment so nicht möglich ist“, sagte Heiko Zitzmann, der auch Vereinsvorsitzender ist. Zu unklar sei die Durchführung, zu hoch das finanzielle Risiko, als dass man an den Planungen festhalten wolle. Der Verein plane zum Weihnachtsmarkt-Termin am 11. Dezember, in der Zeit von 14 bis 18 Uhr einen Verkaufsstand vor dem Nadelwerk aufzubauen und dort neben den Wilhelm-Hey-Weihnachtskugeln auch Selbstgebasteltes, Kuchen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten.
An Corona gescheitert
In Großbreitenbach, wo der Weihnachtsmarkt 2021 ein zweites Jahr über den Ortschaftsrat mit Lampionumzug hoch zum Kulturhausplatz neu ausgerichtet werden sollte, wird er voraussichtlich ein zweites Mal ausfallen, nachdem die Neuansiedlung 2020 schon an Corona scheiterte. Ortschaftsbürgermeister Nico Röser sagte zwar am gestrigen Dienstag, „noch haben wir ihn nicht ganz aufgegeben“, doch zeichne sich ab, wohin die Reise bei Weihnachtsmärkten auch dieses Jahr gehe und stehen in Kürze wohl Vorgaben dazu an. „Wir halten uns natürlich an die Auflagen, die gemacht werden. Und Stadtchef Peter Grimm hat ja schon orientiert“, so Röser am Dienstagmittag. Es sei ohnehin schwierig, schon unter jetzigen Auflagen eine solche Veranstaltung ordnungsgemäß durchzuführen, denn völlig unklar sei, wer die Auflagen mit Impfung oder genesen überhaupt kontrollieren solle.
Frust ist riesig
Der Frust rundum sei natürlich riesig, denn die Politik „hat ein weiteres Jahr überhaupt nichts hinbekommen“, schimpft Großbreitenbachs Ortschaftsbürgermeister, der als Handwerksmeister selbst auch noch ganz große Probleme hat, denn ab heute müsse er auch konsequent im Unternehmen prüfen. Was es allein für ein bürokratischer Aufwand sei, die immer wieder angeordneten Änderungen zu übernehmen, macht er an übermittelten Auflagen deutlich. Da würden Sätze per Nummerierung gestrichen, neue hinzugefügt, das müsse alles selbst rückläufig zusammengesucht und abgeglichen werden: „Das hat uns nun die Handwerkerinnung erst einmal auf Handwerker-Deutsch übersetzt“, sagt der Dachdeckermeister, der das Lager voll Material und die Auftragsbücher gut gefüllt hat, aber inzwischen sehr viel Zeit für organisatorische Aufwände benötigt. „Ich kämpfe jetzt um mein wirtschaftliches Überleben“, sagte er am Dienstag.
In der Gemeinde Geratal hatten es sich die Vereine lange offengelassen, ob sie die Weihnachtsmärkte veranstalten oder nicht, wollten abwarten, wie sich die Coronalage entwickelt. Am Montagabend entschlossen sich nun auch die Geraberger Vereine, den Weihnachtsmarkt abzusagen, sagt Geratals Hauptamtsleiter Stefan Walther auf Nachfrage. Lars Pitan vom Waldbadverein Geschwenda teilte mit, dass man sich in Absprache mit den beteiligten Vereinen schweren Herzens entschlossen habe, die Waldweihnacht ebenfalls abzusagen. Man wolle die Spaltung in der Bevölkerung nicht noch weiter vorantreiben, indem man den Markt nur für einen Teil der Bürger zugänglich gemacht hätte, sagt er.
Als kleinen Ausgleich zu den ausfallenden Weihnachtsfeiern planen die „ Helden im Geratal“ gemeinsam mit der Gemeinde Geratal auch in diesem Jahr wieder eine kleine Überraschung für die Senioren, die Pflegeheime und Ärzte in der Gemeinde. Mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden. Im Namen des Vereins dankt Lars Pitan an dieser Stelle allen Unterstützern und Sponsoren, die die Helden im Geratal und den Waldbadverein das Jahr über aktiv unterstützt haben und wünscht vor allem Gesundheit und ein gutes neues Jahr, verbunden mit der Hoffnung, sich im neuen Jahr gesund und munter wiederzusehen und die Projekte für die Bürger und für die Gemeinde fortführen zu können.
Der Verein Dorfleben Angelroda hat seinen Weihnachtsmarkt ebenfalls schweren Herzens abgesagt. Stattdessen haben sich nach Auskunft von Vorstandsmitglied Nicole Richter einige Angelrodaer entschlossen, den Bürgern die Weihnachtszeit auf andere Art und Weise zu verschönern. Jeden Tag wird vom 1. Dezember an im Ort ein neues, weihnachtlich gestaltetes Adventsfenster beleuchtet, sodass bis Weihnachten 24 festlich geschmückte Fenster im Ort besucht werden können. Welches Fenster wann an der Reihe ist, darüber werden die Einwohner per Flyer im Briefkasten informiert, so Nicole Richter.
Ilmenau noch offen
Auch die Elgersburger Vereine haben sich schweren Herzens dazu entschlossen, den Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr wieder abzusagen. Wie Bürgermeister Mario Augner auf Anfrage sagte, habe die derzeitige Coronalage keine andere Möglichkeit zugelassen. Auch die Seniorenweihnachtsfeier der Gemeinde könne leider nicht stattfinden.
„Der Weihnachtsmarkt in der Stadt Ilmenau wurde bisher noch nicht abgesagt. Man wolle erst noch die nächste Zusammenkunft des Landtages am Mittwoch abwarten und dann darauf reagieren, welche Entscheidungen in Sachen Pandemieverordnungen gefällt werden“, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß am Dienstag.