In einer feierlichen Prozession zogen die Kardinäle am Nachmittag von der Paulinischen Kapelle in die Sixtinische Kapelle. Dort legten sie einen Eid ab. Darin versprachen sie, sich an die Regeln zu halten. Dazu gehört insbesondere absolute Verschwiegenheit über das, was hinter der Tür in der Kapelle passiert. Anschließend ertönte der lateinische Ruf "extra omnes" ("Alle hinaus"). Bis auf die Männer in Rot mussten dann alle die Kapelle verlassen. Punkt 17.46 Uhr wurde die Tür der Sixtinischen Kapelle verschlossen.
Auch drei Deutsche bei Konklave dabei
Unter den Papstwählern sind auch drei deutsche Kardinäle: Der ehemalige Präfekt der Vatikan-Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller (77), sowie Reinhard Marx (71) aus München und Rainer Maria Woelki (68) aus Köln. Müller sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe sich Koffer für "fünf, sechs Tage" packen lassen. "Man muss schon vorbereitet sein", sagte er. "Aber jeder hofft natürlich, dass es nicht so lange dauert. Jeder will nach Hause."
Wie viele Wahlgänge werden nötig sein?
Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der sich den Papstnamen Franziskus gab, wurde 2013 nach anderthalb Tagen gewählt, im fünften Wahlgang. Beim deutschen Papst Benedikt XVI. ging es 2005 sogar noch schneller: vier Wahlgänge nur. Benedikt trat 2013 als erster Papst nach vielen Jahrhunderten völlig überraschend zurück. Er starb 2022 im Alter von 95 Jahren.
Der katholischen Glaubenslehre zufolge ist der Papst Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden. Zudem ist er Bischof von Rom, Primas von Italien und Staatsoberhaupt des Vatikans. Große weltliche Macht hat er nicht. Er ist aber für viele Menschen eine moralische Autorität.