Auch Nanopartikel in mineralischen Cremes, die den weißen Film auf der Haut nach dem Eincremen verhindern sollen, haben Nachteile. Spanischen Forschern zufolge könnten sie Kleinstlebewesen im Meer schädigen.
Taugen alle Sonnenbrillen etwas?
Wer seine Augen nicht vor der kurzwelligen UV-B-Strahlung schützt, riskiert bleibende Schäden an Hornhaut und Netzhaut. Unmittelbar kann das zu Hornhaut- oder Bindehautentzündungen führen, langfristig zu einer Linsentrübung (Grauer Star/Katarakt) oder sogar Augenkrebs. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, ab einem UV-Index-Wert von 3 eine Sonnenbrille zu tragen.
Diese sollte groß genug sein, damit kein Licht von der Seite ans Auge gelangt. Die Tönung der Gläser sagt nichts über den Schutz aus. Gute Brillen tragen die Angaben "UV-400", "100 Prozent UV" oder das "CE"-Zeichen. Die Gefahr bei dunklen Gläsern ohne UV-Schutz: Dahinter öffnen sich die Pupillen, und es gelangt sogar noch mehr schädliche Strahlung auf die Netzhaut.
Wie hoch sind die Zahlen bei Hautkrebs?
Die UV-Strahlung der Sonne ist ein bedeutender Risikofaktor für Hautkrebs. Das Robert Koch-Institut (RKI) registrierte für 2020 in Deutschland 23.560 Neuerkrankungen mit Schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom), der schnell in tiefere Gewebeschichten vordringen kann. Wird er nicht frühzeitig erkannt, besteht eine hohe Gefahr für die Ausbreitung in andere Organe. Zudem meldete das RKI für 2020 rund 209.000 Neuerkrankungen mit hellem Hautkrebs. Insgesamt 4106 Menschen starben 2021 demnach an einer der beiden Erkrankungen. Das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm sieht für Männer und Frauen ab 35 Jahren alle zwei Jahre eine Hautuntersuchung vor.
Vor allem schwere Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend führen im Alter zu Hautschäden. Besonders betroffen ist aktuell die Generation der Babyboomer. Das führt etwa ein Report der Krankenkasse Barmer darauf zurück, dass in deren Kindheit weniger auf Schutz geachtet wurde und Sonnencremes nicht so gut waren wie heute. Die Hoffnung ist, dass bei den nach 1980 geborenen Kindern achtsamer mit der prallen Somme umgegangen wurde und wird.
Ist die UV-Bedrohung über die Jahre stärker geworden?
Zieht man die Ergebnisse einer Studie aus Deutschland und Belgien von 2024 heran, dann lautet die Antwort: ja. Demnach hat sich die UV-Strahlung in Teilen Mitteleuropas unerwartet stark erhöht. Zwischen 1997 und 2022 sei sie in der Region um Dortmund um deutlich mehr als 10 Prozent gestiegen, im Raum Brüssel sogar um fast 20 Prozent, so das Bundesamt für Strahlenschutz, das die Studie mit zwei anderen Institutionen ausarbeitete.
Auch in einem Papier des Robert Koch-Instituts von 2023 ist davon die Rede, dass sich die UV-Belastung in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt (2010 bis 2019) im Vergleich zum langjährigen Mittelwert (1983 bis 2019) signifikant erhöht hat - hauptsächlich durch weniger Bewölkung in Frühjahr und Sommer.
Wie sieht die Zukunft aus?
Die Wissenschaft prognostiziert, dass klimatische Umstände die Situation verschärfen und die Menschen künftig noch mehr der Sonne ausgesetzt sein könnten. So ist durch den Klimawandel eine weniger starke Bewölkung und eine längere Sonnenscheindauer auf der Erde zu erwarten. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat sich die Anzahl an Sonnenscheinstunden aufs Jahr gesehen zwischen 1951 und 2022 um fast 162 Stunden (etwa 10 Prozent) erhöht.
Auch die Erderwärmung könnte ihren Anteil haben: Bei etwas höheren Temperaturen könnten sich die Menschen häufiger im Freien aufhalten und leichter kleiden, sodass mehr Hautfläche den Strahlen ausgesetzt ist. Bei sehr starker Hitze wiederum besteht die Tendenz, Aufenthalte im Freien oder in der Sonne zu meiden, was Hautkrebs vorbeugen würde.