US-Zollstreit Thüringens Wirtschaftsministerin sucht Gespräche in den USA

Jolf Schneider

Wie schlimm sich die neuen US-Zölle auf Thüringen auswirken, ist noch nicht abzusehen. Die Wirtschaftsministerin reist demnächst aber ohnehin nach Amerika und will Auswege suchen.

 
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Wirtschaftsministerin Colette Boos-John im Landtag in Erfurt. Foto: dpa/Martin Schutt

Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) will auch nach der Ankündigung von neuen Strafzöllen durch US-Präsident Donald Trump den Gesprächsfaden in die USA nicht abreißen lassen. So plane ihr Haus im Mai eine Delegationsreise nach Amerika, um dort Gespräche zu führen und die Partnerschaften zu amerikanischen Unternehmen auszubauen, sagte die Ministerin am Donnerstag in Erfurt. Zuvor hatte Donald Trump weitreichende Einfuhrzölle für zahlreiche Länder bekannt gegeben. So sollen Produkte aus der Europäischen Union grundsätzlich mit einem Zoll von 20 Prozent belegt werden.

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„Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für die Thüringer Wirtschaft. Der Umfang der Exporte liegt derzeit bei rund zwei Milliarden Euro. Natürlich muss man davon ausgehen, dass es hier zu einem Rückgang kommen wird. Wie hoch, lässt sich für Thüringen derzeit noch nicht wirklich abschätzen“, erklärte die Ministerin. Grundsätzlich könne man aber festhalten: „Kurzfristig schaden die USA mit ihrer Zollpolitik vor allem der Weltwirtschaft insgesamt – und sich selbst. So dürften die Zölle laut Institut für Wirtschaftsforschung rund ein Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung kosten“, sagt Boos-John. Die IHK Südthüringen erneuerte ihre Forderung an die Europäische Union, Gespräche mit den USA über einen Zoll-Deal einzugehen.