US-Wahl Umfrage-Patt zwischen Trump und Harris

Michael Maier

Drei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten legt Donald Trump eine Aufholjagd hin. Gibt die Wirtschaftspolitik am Ende den Ausschlag gegen Kamala Harris – oder das Thema Abtreibung gegen Trump?

 
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Seit dem TV-Duell zwischen Trump und Harris hat sich die Lage geändert. Foto: dpa/Alex Brandon

Nur noch drei Wochen bis zur US-Wahl – und das Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris könnte kaum enger sein. Eine neue Umfrage von NBC News zeigt die beiden Kandidaten Kopf an Kopf mit jeweils 48 Prozent Unterstützung bei den registrierten Wählern.

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Dieser Gleichstand markiert eine deutliche Veränderung gegenüber der letzten NBC-Umfrage im September, als Harris noch mit fünf Prozentpunkten vorne lag. Trumps Aufholjagd wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass republikanische Wähler nach der Debatte im letzten Monat wieder verstärkt zu ihm zurückkehren. Zudem bewerten die Befragten Trumps Amtszeit als Präsident zunehmend positiv – 48 Prozent gaben an, seine Politik habe ihnen und ihren Familien geholfen.

Harris in Umfragen immer unbeliebter

Für Harris gibt es dagegen einige Warnsignale: Ihre Beliebtheitswerte sind im Vergleich zum September gesunken, besonders bei unabhängigen und jungen Wählern. Zudem sehen viele Wähler in ihr keine echte Veränderung gegenüber der Politik von Joe Biden.

Auffällig ist der enorme Gender-Gap zwischen den Kandidaten: Frauen unterstützen Harris mit 14 Punkten Vorsprung, während Männer Trump mit 16 Punkten bevorzugen. Weitere Stärken von Harris sind ihre Unterstützung bei Schwarzen (84 Prozent), jüngeren Wählern (57 Prozent) und Akademikern (55 Prozent). Trump führt dagegen bei Wählern ohne College-Abschluss (65 Prozent) und in ländlichen Gebieten (75 Prozent).

Umfrage-Stärken von Kamala Harris

  • 84 Prozent Unterstützung bei Schwarzen
  • 57 Prozent Unterstützung bei jüngeren Wählern
  • 55 Prozent Unterstützung bei Akademikern

Umfrage-Stärken von Donald Trump

  • 65 Prozent Unterstützung bei weißen Wählern ohne College-Abschluss
  • 75 Prozent Unterstützung in ländlichen Gebieten

Thema Abtreibung bei der US-Wahl

Das Thema Abtreibung steht für viele ganz oben auf der Agenda und könnte wahlentscheidend sein. Insgesamt zeigt die Umfrage, dass die Wahl so knapp wie selten zuvor ausfallen könnte. Kleine Veränderungen bei der Wahlbeteiligung einzelner Gruppen oder in den Swing States könnten am Ende den Ausschlag geben.

Beide Kandidaten stehen vor großen Herausforderungen: Harris muss die Lücken in ihrem Profil füllen und sich als echte Alternative zu Biden positionieren. Trump wiederum muss glaubhaft machen, dass das Chaos seiner ersten Amtszeit sich nicht wiederholen würde.

Trump und Harris gleichauf

Harris zeigte sich trotz des engen Rennens zuversichtlich, am Ende die Nase vorn zu haben. Trump verteidigte derweil in Chicago seine wirtschaftspolitischen Vorschläge, was bei Durchschnitts-Amerikanern offenbar gut ankommt, denn anders als in Europa wahrgenommen gelte Kamala Harris in die USA manchen als die „radikalere Kandidatin“, schreibt die österreichische Tageszeitung „Der Standard“. Bei den Demokraten schrillen nun alle Alarmglocken.