Urlaub während Corona Herbstferien in Europa – was geht und was nicht?

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Die Herbstferien stehen vor der Tür. Doch wo kann man momentan ohne Bedenken hinreisen? Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Egal ob Städtetrip oder Wanderurlaub, im Herbst wünschen sich viele noch einmal einen Tapetenwechsel. Wer verreist, muss in der Corona-Pandemie aber weiterhin mit Einschränkungen rechnen. Was gilt wo in Europa?

 
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Berlin - Die Herbstferien für einen kleinen Urlaub nutzen, das klingt gut. Aber was ist mit Corona? Ein Überblick über aktuelle Regeln in beliebten Urlaubsländern.

Dänemark

Schon am 10. September sind alle innerhalb Dänemarks geltenden Corona-Beschränkungen aufgehoben worden. Eine Maskenpflicht gab es schon davor länger nicht mehr. Dem Herbsturlaub im Ferienhaus an der dänischen Nordseeküste oder der Städtereise nach Kopenhagen steht also praktisch nichts im Weg. Auch die einst recht strikten Einreiseregelungen des nördlichsten deutschen Nachbarn sind lockerer geworden und werden weiter zurückgefahren: Geimpfte, genesene und negativ getestete Urlauber aus Deutschland können ohne Beschränkungen einreisen. Die coronabedingten Grenzkontrollen der Polizei hören zum 25. Oktober auf.

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Frankreich

Museen, Theater, Restaurants und Sporthallen sind in Frankreich geöffnet. Eintritt bekommt aber nur, wer einen Impf-, Test- oder Genesungsnachweis vorlegt. Auch für Fahrten mit Reisebus und Fernzug herrscht in Frankreich Nachweispflicht. Für die Einreise aus Europa ins französische Festland ist ein Impfnachweis oder ein negativer PCR- oder Schnelltest nötig. Auch für die Rückreise nach Deutschland muss ein Nachweis her.

Die Infektionszahlen steigen in Frankreich wieder leicht an. Zuletzt steckten sich innerhalb einer Woche landesweit etwa 48 Menschen auf 100 000 an.

Griechenland/Zypern

Wer nach Griechenland reisen will, muss sich auf der Webseite travel.gov.gr anmelden. Dort muss unter anderem angegeben werden, wo man sich aufhalten wird. Anschließend erhält man einen QR-Code, mit dem man einreisen kann. Alle Reisenden müssen entweder einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen oder voll geimpft sein. Das gilt auch für Kinder ab zwölf Jahren. Zypern stuft Deutschland in der roten, also stark betroffenen Kategorie ein. Das bedeutet für alle Einreisenden, die nicht nachweislich geimpft oder genesen sind, dass sie sowohl vor als auch nach der Einreise jeweils einen Test machen und diesen auch selbst bezahlen müssen. Zudem muss spätestens 48 Stunden vor der Einreise auf einer Website („cyprusflightpass.gov.cy“) der „Cyprus Flight Pass“ beantragt und während des Urlaubs stets mitgeführt werden.

Großbritannien

Mehr als 40 000 Neuinfektionen pro Tag und so viele Todesfälle wie zuletzt im März: Die Corona-Lage in Großbritannien hat sich wieder deutlich verschärft. Trotzdem sind Discos, Restaurants, Kinos und Stadien im ganzen Land weiterhin voll. Einen Impf- oder Testnachweis braucht man im größten Landesteil England dafür nicht. Die Regierung steht zunehmend unter Druck, ihren Plan B mit relativ leichten Maßnahmen wie einer Maskenpflicht in Innenräumen einzuführen. Die Einreise aus den meisten europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, wird ab dem 24. Oktober deutlich einfacher: Vollständig Geimpfte müssen zwar noch immer einen Test für Tag Zwei nach ihrer Einreise buchen, dies kann aber anders als bislang auch ein günstigerer Schnelltest sein. Für die Rückreise nach Deutschland reicht ein Impfzertifikat, um Quarantäne zu vermeiden.

Italien

Weil die Corona-Lage auf entspanntem Niveau ist, die Infektionszahlen sinken und mehr als 85 Prozent der Menschen über zwölf Jahren mindestens einmal geimpft sind, nähert sich Italien immer weiter dem Normalzustand. Das Werkzeug im Kampf gegen die Pandemie ist der „Grüne Pass“, also der Nachweis über Impfung, Genesung oder negativen Test. Kinder unter zwölf Jahren müssen noch keinen Pass haben.

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Touristen benötigen den Pass - es gilt das in Deutschland gängige EU-Zertifikat - zu Eintritten etwa in Museen, Kinos, Sportstätten, Diskotheken und Restaurants. Auch Fernverkehrszüge, Seilbahnen und Fähren verlangen den Pass. Bei der Einreise sind für alle Erwachsenen und Kinder ab sechs Jahren eine Online-Anmeldung auszufüllen und der Nachweis einer Impfung, Genesung oder eines Covid-Tests zu erbringen.

Kroatien

Von Touristen wird eine Bescheinigung verlangt, die belegt, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Hotels empfangen Gäste ohne Einschränkungen. Gaststätten und Cafés dürfen auch in ihren Innenbereichen bewirten, aber nur an den Tischen, zwischen denen Abstände eingehalten werden. An öffentlichen Versammlungen darf nur eine bestimmte Anzahl von Menschen teilnehmen. Die Ansteckungszahlen steigen seit Monaten beständig. Aus deutscher Sicht gilt das Land jedoch - im Gegensatz zum Nachbar- und Transitland Slowenien - nicht als Hochrisikogebiet.

Niederlande

Die Niederlande befürchten eine neue Corona-Welle, denn die Infektionszahlen steigen seit zwei Wochen stark an. Auch die Patientenzahlen in den Krankenhäusern nehmen zu. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Maßnahmen aufgehoben wurden. So muss man etwa keinen Sicherheitsabstand mehr wahren. Eine Maske muss nur noch in Bus und Bahn und auf Flughäfen getragen werden. Vor dem Besuch von Gaststätten muss man mit dem Corona-Pass nachweisen, ob man geimpft, genesen oder getestet ist. Das gilt auch für Einreise und Heimkehr. Alle Gaststätten, auch Clubs und Discos, müssen um Mitternacht schließen.

Österreich

Die Sieben-Tages-Inzidenz ist nach wochenlangen stabilen Werten zuletzt wieder über 180 geklettert. Die Corona-Regeln für Touristen bleiben aber vorerst gleich: Schon bei der Einreise muss man getestet, genesen oder geimpft sein. Im Alltag haben es Geimpfte leichter: Sie müssen nur in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln FFP2-Masken tragen. Für Ungeimpfte gilt die Maskenpflicht auch in allen anderen Geschäften und Kultureinrichtungen. In Wien sind die Vorgaben strenger - hier gilt die 3G-Regel ab sechs Jahren, im Rest Österreichs ab 12.

Spanien und Portugal

In den bei den Deutschen sehr beliebten Urlaubsländern ist die Corona-Lage weiterhin sehr entspannt. Die Infektionszahlen sind deutlich niedriger als in Deutschland. In Portugal lag die Zahl der Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner und sieben Tage zuletzt um die 40, in Spanien betrug die Inzidenz sogar nur rund 20. In Deutschland war der Wert am Mittwoch mit gut 80 rund vier Mal so hoch wie in Spanien. Die Impfquoten sind zudem in beiden Ländern mit die höchsten in Europa und auch weltweit.

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Im Zuge der positiven Entwicklung sind inzwischen auf der Iberischen Halbinsel fast alle Corona-Beschränkungen weggefallen. Einige Regeln müssen aber noch beachtet werden: In Spanien besteht in der Öffentlichkeit in Innenräumen und in Bussen und Bahnen weiter Maskenpflicht. Im Freien nur, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. In Portugal muss man den Mund- und Nasenschutz nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Altersheimen, Krankenhäusern sowie in Theatern, Kinos und großen Einkaufszentren tragen. Im Freien darf die Maske abgesetzt werden.

Auch das Nachtleben ist weitgehend von Beschränkungen befreit. Für Bars, Clubs und Diskos gilt in beiden Ländern die 3G-Regel. Eintritt erhält nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist.

Zur Einreise auf dem Luft- oder Seeweg muss unterdessen weiterhin eine digitale Reiseanmeldung ausgefüllt werden. Und alle Touristen, die älter als zwölf sind, müssen einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen. Wer den nicht hat, ist verpflichtet, einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorzuweisen.

Schweiz

In der Schweiz eröffnet am 23. Oktober das erste Skigebiet außerhalb der Gletscherregionen für Touristen: Diavolezza im Oberengadin. Dort soll es, wie in den anderen Skigebieten, nach dem Willen der Bergbahnen keine zusätzlichen Auflagen für Touristen geben. Es gilt Maskenzwang etwa im öffentlichen Verkehr, und in Innenräumen von Restaurants sowie Bars und Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen Gäste entweder einen negativen Test, eine Impfung oder eine Genesung nachweisen. Das EU-Zertifikat wird anerkannt.

Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen steigt in einigen Regionen wieder. Die Lage sei angespannt und der epidemiologische Trend ungünstig, sagte der Krisenleiter im Bundesamt für Gesundheit. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorlegen. Zudem müssen alle Einreisenden digital ihre Kontaktdaten hinterlegen. Wer das nicht getan hat und erwischt wird, muss 100 Franken (rund 93 Euro) Buße zahlen.

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