Up-Fahrt Unterpörlitz Erstes Bergauf-Rennen ein voller Erfolg

Jessie Morgenroth

Mit der Seifenkiste bergab fahren? Viel zu einfach! Deshalb gab es in Unterpörlitz am Montag das erste Bergauf-Rennen – die Up-Fahrt. Und nicht nur Seifenkisten gingen an den Start.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Ahornallee in Unterpörlitz: Eine steile Straße, die so mancher wohl nicht einmal hochlaufen möchte. Aber hochfahren, mit einem Fahrrad oder gar einer Seifenkiste? Da rinnen einem wohl schon beim Gedanken daran die Schweißtropfen runter. Und doch haben sich die Unterpörlitzer genau das am Montagnachmittag vorgenommen. Willkommen zur ersten Up-Fahrt!

Up, das ist einerseits englisch und bedeutet „auf“, allerdings sind diese beiden Buchstaben auch die Abkürzung für Unterpörlitz. „Die Up-Fahrt ist ein Bergaufsprintrennen mit allem was rollt“, fasst es Ute Oberhoffner, Ortsteilbürgermeisterin und Geschäftsführerin des Vereins für Sport und erlebnisorientierte integrative Sozialarbeit (VSS), zusammen. Die Idee für das Bergrennen der besonderen Art hatte Vereins-Mitarbeiter Christian Lohrengel. Der VSS machte sich mit Unterstützung des Ortsteilrates also auf, um den Wettbewerb auf die Beine zu stellen. Das Ziel: „Jung und Alt zum Sport motivieren – besonders die Jüngeren, aber auch die Großeltern können mitmachen, vielleicht mit einem Rollator“, erklärt Ute Oberhoffner zu Beginn des Rennens. Um sie herum tummeln sich allerlei Leute, Groß und Klein sind gekommen, um entweder mit ihrem rädrigen Gefährt selbst den Berg hoch zu strampeln – oder um die sportlichen Teilnehmer tatkräftig anzufeuern. Es wirkt, als sei der halbe Ort zusammengekommen. Wobei nicht nur Unterpörlitzer zum Spektakel gekommen sind.

Das Vergnügen steht beim Wettrennen im Vordergrund, die Besten dürfen sich aber über einen von ortsansässigen Firmen gesponserten Pokal freuen. Nach Altersgruppen gestaffelt treten je zwei Hobbysportler gegeneinander an. Während die Kleinen den Berg auch mit ihrem Roller, Laufrad oder Bobbycar bezwinge wollen, setzen die Größeren auf ihr Fahrrad – beziehungsweise E-Bike. Und dann gehen da auch noch eine Handvoll Seifenkisten an den Start. Ob umfunktionierte Schubkarre oder Handwagen – irgendwie rollt alles den steilen Berg hoch – zum Teil auch mit sportlicher Unterstützung von Mama und Papa. Zusätzliche Motivation gibt es auch von den Cheerleadern. Die Kinder des VSS-Jugendclubs Oase stehen an der Startlinie und schwingen ordentlich die Pompons.

Mit der Startnummer 1 geht der Zehnjährige Mathias auf seinem Fahrrad an den Start. Die Strecke hatte er am Donnerstag schon mal geübt und 49 Sekunden gebraucht. Auch wenn er sich jetzt seiner Konkurrentin geschlagen geben muss: Spaß hatte die Auffahrt trotzdem gemacht.

Gut 200 Meter müssen die Kinder bewältigen, die Größeren etwa 350 Meter. Und während der Weg steil nach oben natürlich sehr kräftezehrend ist, so geht es nach dem Rennen ganz leicht wieder nach unten. Die Jüngsten sind gerade einmal drei Jahre alt – doch auch Senioren sind mit von der Partie.

Ein Zeichen für die Spielstraße setzen

Doch warum müssen die Sportler ausgerechnet die Ahornallee hochstrampeln? „Wir haben eine steile Straße gesucht, die auch breit genug ist“, erklärt die Oberhoffner. Und außerdem ist die Ahornallee ein verkehrsberuhigter Bereich – also eine Spielstraße, die eigentlich den Kindern zum Spielen gehöre. Mit der Up-Fahrt wolle man auch diesbezüglich ein Zeichen setzen.

Viele hätten die Aktion am Anfang nicht ganz ernst genommen. „Wie, wir sollen den Berg hoch?“, hätten sich die Leute gefragt. Doch das Konzept geht auf. Unterdessen geht auch Ilmenaus Wirtschaftsförderer Sebastian Poppner mit seinem Rennrad an den Start. Sein Kind hatte bei den Jüngeren mitgemacht, nun muss der Papa ran. „Es ist sehr anstrengend, besonders ab der zweite Streckenhälfte zieht es sich“, sagt Poppner, der auch in seiner Freizeit gerne radelt. „Aber es ist noch eine Streckenentfernung, die Spaß macht.“

Auch die Ortsteilbürgermeisterin schwingt sich schließlich aufs Rad – allerdings mit Elektroantrieb. Ihr Urteil zum Up-Rennen: Anstrengend! Aber auch sie habe Spaß gehabt. Die Freude bei den Veranstaltern, dass ihr Rennen so gut ankommt, ist groß. „Wir sind begeistert und sehr zufrieden, zumal wir nicht gedacht hätten, dass so eine tolle Stimmung herrscht“, freut sich Erfinder Christian Lohrengel. Ob es eine zweite Auflage im kommenden Jahr geben wird, ist noch nicht klar. Allerdings gab es schon die ersten Anfragen.

Am Ende gewinnen bei den Seifenkisten Die Rambos; ebenso gut abgeschnitten haben Leas Seifenkiste und das Team Tagesgruppe. In der Altersklasse sieben bis zehn Jahre gewinnt Jassman Kunze, bei den vier- bis sechsjährigen Bruno Habichhorst. Bei den elf- bis 18-Jährigen hat Finjas Schumann die Nase vorne. Das Erwachsenenrennen gewinnt Orlando Wintzer, bei den E-Bikes Peter Wyzgol. Insgesamt gab es 50 Teilnehmer.

Bilder