Unverpacktladen Interesse ist da, doch muss mehr werden

Jessie Morgenroth
Rico Bertz, Ladeninhaberin Sandra Kiesewetter, Dietmar Kersten, Katarina Perlak und Sebastian Poppner (von links) feiern den ersten Geburtstag des Unverpacktladens. Foto: Jessie Morgenroth

Im November 2021 eröffnete Sandra Kiesewetter ihr „Lose und Lecker“. Mittlerweile gibt es hier nicht nur unverpackte Lebensmittel.

 
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Vor einem Jahr, am 24. November 2021, öffnete Sandra Kiesewetter die Türen ihres Unverpacktladens „Lose und Lecker“ in der Ilmenauer Fußgängerzone – es ist das erste Geschäft dieser Art in der Stadt. Damals im Sortiment: Obst und Gemüse. Ein Jahr später hat sich im Geschäft einiges getan, es gibt nun nicht mehr nur verschiedene Lebensmittel des täglichen Bedarfs, sondern auch Körperpflege- und Hygieneprodukte sowie Reinigungsmittel.

Viele Produkte können bedarfsgerecht und in umweltschonendere Verpackungen abgefüllt werden. Doch kommt dieses Konzept bei den Ilmenauern an? „Es hat gut begonnen, doch mit dem Krieg ist es wieder abgeflacht“, so die Inhaberin Sandra Kiesewetter. Die steigenden Preise würden den Menschen zu schaffen machen, sodass diese eher im Supermarkt oder Discounter statt im teureren Unverpacktladen einkaufen gehen. „Es waren viele gute Tage, aber auch nicht so gute Tage dabei. Es muss noch mehr werden“, so die Ladenbesitzerin. Viele Interessierte würden auch nur zum Gucken kommen.

Unverpacktladen in Kleinstadt versuchen

Doch auch wenn Ilmenau eine Kleinstadt ist, sei das kein Argument, es hier nicht mit einem Unverpacktladen zu versuchen. Und so gibt es nach einem Jahr auch schon Stammkunden, die regelmäßig im Laden einkaufen. Die Altersspanne reiche von jung bis alt: Von Rentnern oder Singles, denen die im Supermarkt vorgepackten Größen zu viel sind, bis zu Familien mit Kindern, die ihrem Nachwuchs eine bessere Welt hinterlassen wollen. „Mir ist klar, dass ich nicht jeden auf meine Reise mitnehmen kann“, so Sandra Kiesewetter, doch wenn jeder einen kleinen Beitrag leiste, würde dies schon viel bewirken. Besonders gefragt seien übrigens Eier, Haferflocken und Äpfel.

Die Zukunft des Ladens hänge nun vom kommenden Jahr ab. „Ich habe mir zwei Jahre gegeben und dann schaue ich weiter“, so Kiesewetter, die noch einige Pläne für ihr Geschäft hat. So gibt es etwa ein Mietregal, in dem Interessierte ihre Produkte verschiedener Genres verkaufen können. „Ich könnte mir da zum Beispiel Töpferwaren oder Makrameeprodukte vorstellen“, so die Chefin. In dieser Geburtstagswoche des Unverpacktladens gibt es verschiedene Leckereien zu probieren, so werden am Freitag und Samstag noch Brot und Schokolade verkostet.

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