Schule mal anders Mit Ludivine Französisch lernen

Von Cathrin Nicolai

Einen etwas anderen Unterricht erleben die Mädchen und Jungen der Joseph-Meyer-Gemeinschaftsschule mit France Mobil, das am Mittwoch in Neuhaus-Schierschnitz Station macht.

 
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Neuhaus-Schierschnitz - Gespannt sitzen die Mädchen und Jungen der sechsten Klasse im Halbkreis im Klassenzimmer und schauen die Lehrerin, die sie für eine Stunde haben, an. „Bonjour“, begrüßt sie die Mädchen und Jungen. „Bonjour“ grüßen sie zurück, denn das können sie bereits. Seit einem Jahr, so weiß ihr Lehrer Stefan Sauerteig, möchten sie französisch lernen. Heute machen sie gern bei eine Projekt mit, dass Stefan Sauerteig extra für die Schule organisiert hat.

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France Mobil heißt es und wird wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) in enger Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft/Institut français Deutschland angeboten und vom Deutsch-Französischen Institut (dFI) Erlangen sowie dem Ernst Klett Verlag unterstützt. Ziel dieses besonderen Angebotes ist es, mit Spiel und Spaß das Erlernen der französischen Sprache fördern und die Kultur des Nachbarlandes vorzustellen. Dazu sind 12 französischen Lektorinnen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren in mehreren Bundesländern unterwegs. Eine von ihnen ist Ludivine Aubras, die an die Schulen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt kommt. Als Stefan Sauerteig das Angebot entdeckt, ist er sofort begeistert. „Das wäre perfekt für unsere Schüler“, denkt er und spricht seine Idee mit der Direktorin und dem Schulverwaltungsamt ab. Auch sie finden das Schnupperangebot toll. Schnell ist ein Antrag geschrieben und schon bald erhält man Post, dass es geklappt hat.

Vier Projekte sind an diesem Tag geplant, sodass möglichst viele Mädchen und Jungen in den Genuss kommen, mitzumachen. Und sie sind alle mit viel Spaß dabei. Ganz m Anfang geht es um die Vorstellung. „Je m’appelle Ludivine“, fährt die junge Frau fort und bittet darum, sich einzeln vorzustellen. Bei manchen klappt es auf Anhieb. Andere wissen nicht so recht, was sie von einem will, schütteln den Kopf oder heben die Schultern. Doch mit Hand, Fuß und Zeichensprache versteht dann auch der Letzte, was er tun soll. Gemeinsam erarbeitet man, wie alt man ist oder was man gerne mag und nach ein paar mal Üben haben es die meisten schon ganz gut drauf. Ein wenig ins Staunen kommen die Mädchen und Jungen, als Ludivine erklärt, dass sie von der Insel La Réunion kommt. Wo die genau liegt, zeigt sie auf einer Karte.

Die Vorstellung ist geschafft, aber ob sie auch wirklich sitzt, soll in einem kleinen Spiel getestet werden. Ludivine holt einen Würfel und bittet den durchzureichen. Sie zückt ihr Handy und spielt einen Song. Sobald sie diesen unterbricht, ist derjenige an der Reihe, bei dem der Würfel gerade gelandet ist. So schnell es geht, wird der Würfel weitergereicht, denn keiner will der Erste sein. Doch dann ist Musikpause und ein blondes Mädchen muss würfeln. Je nachdem, welche Zahl angezeigt ist, muss man seinen Namen sagen, sein Alter angeben oder erklären wo man wohnt. Würfelt man eine Sechs ist das Bingo und es gilt, alle Sätze korrekt auszusprechen. Ludivine ist jedoch zufrieden. Sie lobt die Kinder immer wieder mit „Super“ und hilft, wenn man nicht gleich weiterkommt.

Nachdem jeder einmal dran war, holt die Gastlehrerin weiße Karten hervor, die sie auf dem Boden verteilt. Auf einen stehen Namen, auf den anderen ist das dazugehörige Bild. Jeder darf sich zwei aussuchen und schon geht es ans Sprechen. Schnell hat man mit Hilfe der sympathischen Frau die französischen Begriffe erarbeitet. Die Karten werden nun alle noch einmal abgelegt und die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt. Baguette tritt nun gegen Croissants an. Wieder spielt die Musik und sobald diese pausiert, darf einer aus der Gruppe eine Karte aufheben, um die richtige Bezeichnung zu sagen. Das fällt nun immer leichter. „Mensch, Französisch lernen macht richtig Spaß“ sind sich die Kinder am Ende alle einig.