Neben Pustefix gibt es auch andere Anbieter von Seifenblasen aus der Dose. Konkrete Zahlen für das Segment gibt es laut dem Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) nicht. In Deutschland sei Pustefix quasi ein Synonym für Seifenblasen, sagt DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil. Im Handel spielten auch Eigenmarken, Importe aus Asien und Lizenzprodukte eine Rolle. Der Markt sei stabil und krisenfest. "Seifenblasen sind beliebt und wecken positive Emotionen", so Brobeil.
Die Rezeptur für die Seifenblasen von Pustefix sei streng geheim, sagt der Chef. Wasser sei natürlich drin und Seife. "Und ein Verdickungsmittel, um die Seifenblasen entstehen zu lassen." Seifenblasen an sich seien nichts Neues gewesen, sagt Christian. Aber die Flüssigkeit abzufüllen und fix für das Pusten fertig zu machen, das sei neu bei den Spielwaren gewesen. Daher auch der Name Pustefix.
Nicht nur bei Kindergeburtstagen gefragt
Zum Maskottchen habe der Erfinder den Teddybären seiner Kinder gemacht. Den Vertrieb übernahm damals noch der Chemiker selbst. Zunächst habe er in Tübingen und dem Umland sein Produkt verkauft. Später wuchs die Kundschaft auch außerhalb des Schwabenlandes an, ab den 70er-Jahren wurde das Geschäft immer internationaler. Am Design der Dose habe sich in den vergangenen 75 Jahren kaum etwas geändert. "Wir wollten den Wiedererkennungswert immer beibehalten."
Der Kinder-Klassiker sei bei den Kunden hoch im Kurs, heißt es vom Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS). Gefragt seien die Seifenblasen auf Kindergeburtstagen oder auf Hochzeiten. Die Faszination dafür habe sich über Generation hinweg erhalten, sagt BVS-Geschäftsführer Steffen Kahnt.
Seifenblasen mit ihrer perfekten runden Form sind auch ein gefragtes Forschungsobjekt in der Wissenschaft. Aktuell seien Seifenhäute eine beliebtes Forschungsfeld, sagt Professor Daniel Grieser von Institut für Mathematik an der Universität Oldenburg. Die perfekte Form der schwebenden Kugeln fasziniere auch in der Mathematik.
Viele Anbieter aus Asien
Dass der Spieleklassiker beständig ist, belegen auch die Absatzzahlen von Pustefix, die in den vergangenen Jahrzehnten konstant gewachsen sind. Wörter wie "Boom" oder "Krise" höre man in seinem Segment selten, sagt Christian, der seit vielen Jahren beim Unternehmen ist. "Wir machen nicht die großen Hypes mit, aber wir gehen auch nicht durch die ganz tiefen Täler."
Das Unternehmen gehört mittlerweile zur Carrera-Revell Gruppe. Auf dem Massenmarkt sieht Christian noch Wachstumspotenzial, obwohl sich dort viele Anbieter, hauptsächlich aus Asien, tummeln. Das Unternehmen setze auf die Marke und verdiene etwa auch mit dem Lizenzgeschäft oder dem Werbeartikelmarkt. Etwa fünf Millionen Dosen seien im vergangenen Jahr verkauft worden.
Eine Seifenblase halte um die 30 Sekunden, je nach Wetterbedingungen, so Christian. "So ein feuchtes Wetter wie in den vergangenen Wochen ist natürlich perfekt." Die Seifenblase sei sehr sensibel.