Unklare Lage in Thüringen Harte Zeiten für Ungeimpfte

Auf die Rekord-Coronazahlen in Thüringen hat die Landesregierung mit schärferen Regeln reagiert, die allerdings derzeit noch nicht angewendet werden.

 
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 Foto: dpa

Suhl - Die seit Samstag geltende neue Verordnung sieht in allen Kreisen mit Corona-Warnstufe 3 Beschränkungen vor. Demnach können und müssen die Landkreise festlegen, dass für folgende Veranstaltungen und Orte in geschlossenen Räumen entweder die 2G-Regel oder die 3G-Plus-Regel gilt:

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- Gastronomie aller Art, auch Hotels

- Ausstellungen, Messen, Sportveranstaltungen, Lesungen, Theater, Kino, Opern, Konzerte,  Diskotheken, Clubs, Tanz,  Reisebusreisen.

- Gottesdienste und andere religiöse Veranstaltungen

2G bedeutet, dass nur Genesene und Geimpfte Zutritt haben, in diesem Fall könnten Ungeimpfte keine Gaststätten oder Veranstaltungen besuchen (bis auf unter 18-Jährige und Impf-Ausnahmen). 3G-Plus erweitert den Kreis der Zugelassenen um Ungeimpfte, die einen aktuelleN PCR-Test vorlegen. Ein Antigen-Schnelltest reicht nicht (außer bei Jugendlichen). Im Gegenzug wird auf Maskenpflicht und Abstandsregeln verzichtet. Eine Testpflicht gilt nun auch für Gastronomie-Beschäftigte.

Warnstufe 3 hatten am Sonntag folgende Kreise und kreisfreie Städte erreicht: Schmalkalden-Meiningen, Ilm-Kreis, Hildburghausen, Gotha, Kyffhäuser, Gera, Altenburger Land. Weitere Kreise werden in den nächsten Tagen wohl in diese Kategorie rutschen. Voraussetzung ist, dass die Region mindestens sieben Tage lang eine Inzidenz von mehr als 200 aufweist. Am Sonntag lagen faste alle Thüringer Regionen über diesem Wert, mit Ausnahme von Suhl, Jena und den Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt, Sömmerda und Nordhausen. Den höchsten Wert hatte der Kreis Gotha mit 431 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in der vergangenen Woche. Sonneberg als am stärksten betroffene Südthüringer Gegend lag mit 403 aber nicht wesentlich niedriger.

Das Problem: Noch ist alles beim Alten, auch in den extrem betroffenen Landkreisen. Wegen der kurzfristigen Bekanntgabe der neuen Regeln hat noch keine einzige Kommune die erforderliche Verfügung erlassen können. Dies wird aber im Laufe der Woche der Fall sein müssen. Ob am Ende 2G oder 3G-Plus gilt, liegt im Ermessen der Landräte und Oberbürgermeister. Diese Woche wird also spannend – und wahrscheinlich eher unangenehm für alle Thüringer, die immer noch nicht geimpft sind.