Welche Grenzwerte gibt es?
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält für vier häufige PFAS eine wöchentliche Aufnahme von vier Nanogramm (Milliardstel Gramm) pro Kilogramm Körpergewicht für tolerierbar. Daraus leiten sich etwa Höchstgehalte für bestimmte Lebensmittel oder Trinkwasser ab. Für wichtige PFAS in menschlichem Blutplasma hat das Umweltbundesamt einen unteren Beurteilungswert festgelegt, bis zu dem keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten ist, und einen oberen Wert, ab dem eine Beeinträchtigung „prinzipiell möglich“, aber nicht zwangsläufig sei. Laut einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Erhebung des UBA gab es bei rund einem Fünftel der untersuchten Kinder Überschreitungen des unteren Werts, bei jungen Erwachsenen dagegen nicht. Der obere Wert wurde bei einer der Substanzen nie und bei einer anderen in 0,17 Prozent der Fälle überschritten.
Was plant die EU?
Weil sich PFAS in der Umwelt anreichern und Unklarheit über mögliche Gesundheitsgefahren herrscht, plädieren Experten im Sinne des Vorsorgeprinzips schon länger für strengere Regeln. Im März will die EU-Chemikalienagentur (ECHA) nun prüfen, ob Verbote mit EU-Recht vereinbar sind. Falls ja, wird der Vorschlag wissenschaftlich untersucht. In der Regel dauert das etwa ein Jahr. Dann entscheiden die EU-Kommission und die EU-Staaten über mögliche Beschränkungen. Beobachter rechnen nicht vor 2025 mit einem möglichen generellen Verbot von PFAS. Unternehmen sollen bis zu zwölf Jahre Zeit haben, um Alternativen zu finden. Zwei zuvor häufig eingesetzte PFAS sind bereits verboten: Perfluoroctansäure (seit 2020) und Perfluoroctansulfonsäure (seit 2019).
Wie man sich schützen kann
Nahrung
Wer beschichtete Einmalbehälter aus Karton für Lebensmittel wie Becher oder Pizzakartons meide, könne seine PFAS-Belastung reduzieren, auch wenn nicht alle Verpackungen PFAS enthielten, sagt der Toxikologe Martin Göttlicher. Das trage auch zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und zu einer geringeren Umweltbelastung bei.
Kleidung
Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht keine Gefahr, dass PFAS etwa aus Outdoorbekleidung über die Haut in den Körper gelangen könnten. Die wesentliche Aufnahmequelle für diese Stoffe seien Nahrungsmittel. Einige Outdoorhersteller nutzen auch Alternativen zu PFAS.