Ukrainer in Bad Liebenstein Helfer suchen dringend kleine Wohnungen

Aktuell leben 64 aus der Ukraine Geflüchtete in Bad Liebenstein. Obwohl der Bedarf besteht, können gerade keine weiteren Hilfesuchenden aufgenommen werden. Es fehlt Wohnraum.

 
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Eberhard Heller und Valeriia Ziziukina kümmern sich als ehrenamtliche Beauftragte der Stadt um die Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine nach Bad Liebenstein geflohen sind. Der Rentner aus Bairoda und die Germanistikstudentin aus Charkiw, die mit dem ersten Flüchtlingsbus Anfang März ankam, haben gut zu tun. „Es ist mehr als ein Vollzeitjob, aber wir sind ein prima Team“, erzählt Eberhard Heller. Die junge Ukrainerin kümmere sich jeden Tag bis in die späten Abendstunden um ihre Landsleute. „Und dann bekomme ich Nachrichten von ihr, welchen Termin wir am nächsten Tag noch einschieben müssen.“

Nach der Ankunft der Ukrainer müssen mehrere Ämter abgearbeitet werden. „Stadtverwaltung, Landratsamt, Jobcenter“, zählt Eberhard Heller auf. Formulare müssen ausgefüllt und übersetzt, Fahrten organisiert, die Kinder in Schule oder Kindergarten angemeldet werden.

Positive Erfahrungen

Mit den Behörden habe er bislang nur positive Erfahrungen gemacht, berichtet der Beauftragte. „Im Landratsamt gab es nie Probleme – vom Pförtner bis zur Ausländerbehörde – alle waren immer freundlich und hilfsbereit.“ Das gleiche gelte für die Bad Liebensteiner Stadtverwaltung.

Die Koordinatoren werden von rund 20 Helfern unterstützt, die sich um die aktuell 64 Geflüchteten – darunter vier Säuglinge und 15 Kinder – kümmern. „Das klappt prima und auch kurzfristig – wenn beispielsweise mal ein krankes Kind aus der Schule abgeholt werden muss.“ Auch regelmäßiger Deutschunterricht wird angeboten.

Und es wollen mehr Ukrainer nach Bad Liebenstein kommen. „Die gute Betreuung hat sich offenbar rumgesprochen“, sagt Eberhard Heller. Doch derzeit muss er den Hilfesuchenden eine Absage erteilen. Das Begegnungshaus am Markt 5 in Steinbach, das die Stadt zu Beginn des Ukraine-Krieges gekauft hatte, sei voll belegt. „Von dort müssen wir die Menschen erst einmal in Wohnung unterbekommen.“ Vor allem Ein-Raum-Wohnungen seien Mangelware. „Sechs bis sieben Wohnungen brauchen wir aktuell“, sagt Eberhard Heller. Vermieter könnten sich gern an ihn wenden, unter der Telefonnummer 0172/6143975. Auch wenn es manchmal stressig ist – der Bairodaer hat es nicht bereut, das Ehrenamt übernommen zu haben. „Die Dankbarkeit der Menschen ist wirklich groß und wir bekommen so viel positives Feedback.“

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