Die Zahl der Geflüchteten hat sich durch den Ukraine-Krieg über die letzten Monate enorm erhöht. Besonders im Bereich der Unterbringung kommt es zu erheblichen Engpässen. Die weiter stark steigende Zahl bringt Städte und Kommunen zunehmend an ihre Grenzen. In Schmalkalden-Meiningen wurden bislang 1531 Ukrainer aufgenommen. Davon befinden sich aktuell etwa 1200 noch im Landkreis. Die Flüchtlinge sind dezentral untergebracht. Das heißt: Sie leben in Wohnungen oder vereinzelt auch in Privatunterkünften. Bis 30. Juni ist zusätzlich eine Gemeinschaftsunterkunft für maximal 60 Personen in der Renthofstraße, Schmalkalden angemietet. Der größte Teil der Ukrainer lebt in Meiningen und Schmalkalden. Die Turnhalle in Schwallungen wurde als Ankunftszentrum bis voraussichtlich Ende Mai umfunktioniert. Vizelandrätin Susanne Reich schätzt die Flüchtlingslage im Landkreis als prekär ein. „Viele Menschen, ob Deutsche, Asylbewerber, Ukrainer oder Flüchtlinge aus dem Erdbebengebiet, greifen auf den ohnehin sehr knappen Wohnraum zu. Der Freistaat Thüringen hat zwar im vergangenen Jahr Investitionskostenzuschüsse für kommunale Wohnungen versprochen. Bis heute ist davon aber noch nichts umgesetzt – aufgrund von Zuständigkeitsgerangel und fehlender Richtlinie. Dazu kommt die sinkende Akzeptanz in der Bevölkerung wegen der oben genannten Probleme und der Schwierigkeit, Migranten zu integrieren. Dazu zählt auch der Mangel an Sprachkursen. Integration braucht Zeit. Und wir benötigen eine geordnete Zuwanderung mittels entsprechender Gesetzlichkeiten - dies vor allem um dem Fachkräftemangel in unserer Wirtschaft zu begegnen. Es wird Zeit, dass Land und Bund endlich praktikable Schritte einleiten und Lösungen liefern“, resümiert sie .