Ukraine-Flüchtlinge Landkreis bereitet Notunterkünfte vor

Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen prüft derzeit größere Turnhallen und weitere Objekte, um Flüchtlinge aus der Ukraine unterzubringen. In Suhl wird dazu die Reinhard Hess Sporthalle genutzt. Foto: /Bastian Frank

Seit der letzten Lagemeldung sind inzwischen circa 300 Flüchtlinge aus der Ukraine im Landkreis Schmalkalden-Meiningen erfasst. Welche Leistungen sie erhalten und wo sie unterkommen können.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Immer mehr Flüchtlinge kommen in Thüringen an. Von den inzwischen im Landkreis 300 erfassten Flüchtlingen hätten circa 20 Prozent Leistungen erhalten. Diese werden nach dem Asylbewerberleistungsgesetz gezahlt – im Notfall auch Vorschüsse, informiert der Sprecher vom Landratsamt Schmalkalden-Meiningen Christopher Eichler auf Anfrage von Meininger Tageblatt am Donnerstag. „In der kommenden Woche ist ein Zahltag in Schmalkalden geplant, wo derzeit die meisten ukrainischen Flüchtlinge untergebracht sind.“

Für gewöhnlich werden Asylbewerber in den Erstaufnahmeeinrichtungen in sogenannten PIK-Stationen (Personalisierungsinfrastrukturkomponenten) registriert. Es handelt sich hierbei um eine erkennungsdienstliche Erfassung , bei der Fotos gemacht und Fingerabdrücke genommen werden. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die Leistungen in Anspruch nehmen wollen, müssen sich dagegen in der Ausländerbehörde des Landkreise registrieren lassen. Aus diesem Grund wurde im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen eine solche PIK-Station aufgebaut. Sie kann nächste Woche in Betrieb gehen, teilt Christopher Eichler mit. Zweitweise werde dann auch ein mobiles PIK-Team vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) das Landratsamt bei der Registrierung unterstützen. Aktuell werden die Kriegsflüchtlinge aber bereits erfasst und entsprechende Akten angelegt. Die regulären Auszahlungen für diese Ankömmlinge haben in dieser Woche in der Ausländerbehörde begonnen.

Von mittlerweile 165 gemeldeten Wohnungsangeboten sind inzwischen 40 geprüft und verfügbar. Regstrierte Unterkünfte müssen erst personell besichtigt, freigegeben und mit entsprechender Vereinbarung mit dem jeweiligen Vermieter, Anbieter versehen werden.

„Wir gehen davon aus, dass ein großer Teil der Wohnungsangebote auch genutzt werden kann, teilweise aber nur zeitlich befristet als Übergangslösung“, sagt Christopher Eichler.

Für Flüchtlinge, die auf offiziellem Wege derzeit bundesweit verteilt werden, bereite der Landkreis Schmalkalden-Meiningen „Notunterkünfte“ vor, von denen die Flüchtlinge dann weiter auf Privatunterkünfte und Wohnungen verteilt werden.

Aufgrund der aktuellen Prognosen des Landes, die von 60 000 Flüchtlingen in den nächsten Wochen in Thüringen ausgehen, wird ebenso eine Belegung von größeren Turnhallen und weiteren Objekten geprüft. Zudem läuft die Akquise von Wohnungen, auch größeren Wohnkomplexen, auf Hochtouren.

Die Flüchtlinge, die auf Privatinitiative in den jeweiligen Landkreisen ankamen, sind vorerst in erster Linie auch privat untergebracht. Wer keine Möglichkeit hat, bei Freunden oder Verwandten unterzukommen, kann sich an die Ukraine-Koordinierungsstelle des Landkreises Schmalkalden-Meiningen wenden.

Ansprechpartner
Kontaktmöglichkeiten für Fragen im Zusammenhang mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine: Ulrike Steinmetz, Koordination Ukraine-Hilfe, Telefon: (3693)485 87 90; E-Mail: ukraine@lra-sm.de |Silvia Kehr, Koordination Ukraine-Hilfe, Telefon: (3693) 485 87 91; E-Mail: ukraine@lra-sm.de | Lesya Lange (spricht fließend ukrainisch), Integrationsmanagerin im Fachdienst Ausländer- und Personenstandswesen, Telefon: (3693) 485 81 44; E-Mail: ukraine@lra-sm.de | Koordinierungs-Stelle für Unterkünfte und Erfassung, Telefon: (3693) 485 87 93; E-Mail: ukraine@lra-sm.de |Fragen und Antworten zur Einreise aus der Ukraine und zum Aufenthalt in Deutschland stehen auf der Website des Bundesinnenministeriums.

Darüber hinaus können sich Geflüchtete ohne private oder zur Verfügung gestellte Unterkunft in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Suhl melden. Insbesondere zur Vermeidung drohender Obdachlosigkeit ist auch eine Aufnahme in der Erstaufnahmeeinrichtung des Freistaates in Suhl möglich.

Autor

Bilder