Silvia Erdenberger meinte erst, einen Scherzkeks am Telefon zu haben, als sich dieser als Mitarbeiter aus dem Hause von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorstellte. Die Büroleiterin von Bürgermeister Thomas Kaminski wäre nicht die erste, die auf falsche „Promis“ reinfällt. Immer öfter werden Namen und Fotos von bekannten Persönlichkeiten benutzt, um ahnungslose Menschen abzuzocken oder hinters Licht zu führen. Doch in diesem Fall klingelte wirklich das Büro des SPD-Politikers im Schmalkalder Rathaus an. Um Kaminski für Montag nach Berlin einzuladen, wo Lauterbach mit Bürgermeistern aus 17 deutschen Städten über strukturelle Veränderungen in der Krankenhauslandschaft diskutieren will. Im Netz habe man gelesen, dass sich das hiesige kommunale Krankenhaus ganz aktiv um Partner bemüht und mit dem Klinikum in Bad Salzungen einen gefunden hat, begründete der Büromitarbeiter, warum die Wahl auf den Bürgermeister einer Kleinstadt in Südthüringen gefallen ist. Denn die anderen Gesprächspartner kommen aus Großstädten wie Köln. Ob er denn auch reden dürfe, ließ Kaminski anfragen. Man werde dem Minister diesen Wunsch antragen, hieß es. Zur Verstärkung nimmt der Stadtchef den Geschäftsführer des Elisabeth Klinikums mit. Thomas Fickel weiß am besten, wo der Schuh drückt.