Ist der Becher ein Auslaufmodell?
Einen Punkt, der die Nachhaltigkeit von Eis ganz wesentlich bestimmt, haben wir Eisliebhaber selbst in der Hand, und zwar mit der Frage: Waffel oder Becher. Die Waffel schneidet hier klar besser ab. Alles auffuttern, dann entsteht kein Müll. Kern will in der Eiswerkstatt früher oder später ausschließlich auf essbare Behälter umstellen. Aber: Der Becher sei in der Coronazeit eindeutig bevorzugt worden, sagt Carnio von Uniteis.
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Jedoch sei auch bei den Bechern und Löffelchen der Markt im Wandel, sagt Carnio. Oft würden abbaubare Becher verwendet. Durch die junge Generation an Eismachern werde sich in dieser Hinsicht auch noch einiges tun, sagt sie. Besteht unter Eisherstellern also bereits genügend Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit? „Nee!“, sagt Sebastian Kern, der Eismacher, selbst Teil dieser jungen Generation. Und: „Es wäre wichtig, dass die Kunden Druck machen.“
Wie viel Eis gegessen wird
Menge
Menschen in Deutschland konsumieren pro Jahr acht Liter Eis. Das ergeben Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). In den vergangenen 20 Jahren hat sich die konsumierte Menge bis auf kleine Schwankungen nicht wesentlich geändert.
Vergleich
Deutsche essen pro Jahr etwa 330 Kilogramm Nahrungsmittel. Die acht Liter Eis (das entspricht je nach Eisart etwa vier bis sechs Kilo) machen also einen eher geringen Teil aus. Andererseits kommen beim Eis viele Zutaten zum Einsatz, die regional nicht zu bekommen sind (zum Beispiel Mango oder eben Kakao für Schokoladeneis). Weil auch Kühlung und die Herstellung von Milchprodukten energieintensiv sind, ist Eis nie völlig nachhaltig.