Den größten Hebel, um auf Palmöl zu verzichten, hat man aber ohnehin anderswo. Etwa 40 Prozent des Palmöls in Deutschland fließt in die Tanks unserer Autos – auch bei normalem Sprit, in Form von Biosprit-Zusätzen (etwa E10). Biosprit wird oft als klimafreundlich verkauft, weil davon ausgegangen wird, dass die Pflanzen das CO2 aufnehmen, dass später, wenn sie zu Sprit verarbeitet sind, wieder ausgestoßen wird. Diese Rechnung geht aber nicht auf, weil bei der Umwandlung von Regenwald in Anbauflächen jede Menge CO2 freigesetzt wird (siehe oben).
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„Davon müssen wir weg“, sagt auch Forscher Qaim, „das würde viel bringen.“ Die Bundesregierung hat kurz vor der Wahl noch beschlossen, dass Palmöl im Sprit ab 2023 zumindest nicht mehr gefördert wird – und eine EU-Verordnung wird den Einsatz von Palmöl als Bio-Sprit generell verbieten. Allerdings erst ab dem Jahr 2030.
Wenn du möglichst nachhaltiges Palmöl kaufen willst, kannst du auf Bio- und Fairtrade-Waren setzen, hier sind die Standards in der Regel zumindest höher. Wenn du weniger hochverarbeitete Lebensmittel kaufst (also mehr selber kochst), verbrauchst du weniger Palmöl. Bewusst konsumieren, wenig wegwerfen, wenig Autofahren: das sind die drei Tipps, die uns Forscher Matin Qaim in Sachen Palmöl mitgibt.