Matze streitet die Vorwürfe ab, dass sein Netzwerk verantwortlich sei für die Vorfälle am vergangenen Mittwoch, als Anhänger von Donald Trump das Kapitol gestürmt hatten. Er verweist auf die freie Meinungsäußerung.
Doch über die freie Meinungsäußerung gingen viele Beiträge bei Parler hinaus. Rechtspopulisten schlugen dort unter anderem vor, Senatoren zu hängen. Im Vorfeld der Protestaktion am Kapitol hatten Trump-Anhänger unter anderem damit geprahlt, welche Waffen sie nach Washington mitbringen würden. Ein Großteil der Mitglieder ist vor allem vom vermeintlichen Betrug bei der US-Wahl überzeugt. Rund um den Wahltag bekam das mehr als zwei Jahre alte Netzwerk einen enormen Zulauf an neuen Nutzern. Im November wurde die Zahl auf etwa zehn Millionen geschätzt.
Seither gilt Parler gilt als der wilde Westen der sozialen Netzwerke, wo sich Hassreden und Verschwörungstheorien ungehindert ausbreiten können. Während Facebook und Twitter sich zumindest bemühen, Aufrufe zur Gewalt und Fremdenhass zu entfernen, bleiben sie bei Parler in der Regel stehen.
In Deutschland spielt das Netzwerk bisher kaum eine Rolle. Die meisten Beiträge sind auf englisch verfasst und konzentrieren sich auf US-Politik.