TU-Bürgercampus Hilfe für Tinnitus-Betroffene

Am Freitag erläutert Professor Karlheinz Brandenburg, wie spezielle Kopfhörer Tinnitus-Patienten Abhilfe verschaffen können.

 
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  Foto: pa/obs/Klinge Pharma/Klinge Pharma

Am Freitag, 7. Oktober, spricht Professor Karlheinz Brandenburg, Gründer und Geschäftsführer der Brandenburg Labs, im Rahmen des TU Ilmenau Bürgercampus‘ zum Thema „TheraTin – Theranostik von Tinnitus über Kopfhörer“. Der Vortrag findet um 15 Uhr im Röntgenbau, Weimarer Straße 27, statt. Der Eintritt kostet 5 Euro.

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Allein in Europa leiden 46 Millionen Menschen an Tinnitus. Die Betroffenen nehmen Töne wahr, denen sie keine reale Klangquelle zuordnen können – für viele eine große Einschränkung ihrer Lebensqualität. Konventionelle Behandlungen, etwa Hör- und Verhaltenstherapien, sind nicht unumstritten und ihre Wirksamkeit oft nicht wissenschaftlich belegt. Im Forschungsprojekt TheraTin von Brandenburg Labs und TU Ilmenau entwickeln die Wissenschaftler einen Kopfhörer für Tinnitus-Patienten, der mit Hilfe von EEG-Sensoren die elektrische Aktivität des Gehirns misst. Eine Technologie, die Vorteile verspricht für Therapeuten und Betroffene.

In seinem Vortrag erläutert Karlheinz Brandenburg, wie Ärzte und Patienten von der neuen Technologie profitieren werden. Waren Therapeuten bei der Suche nach den Gründen für Tinnitus bisher auf die subjektiven Aussagen der Betroffenen angewiesen, wird die Identifikation der Ursachen nun stärker objektiviert. Die automatische Analyse der Hirnsignale unterstützt eine objektive Einschätzung des Tinnitus durch den Therapeuten, was eine zielgerichtetere Therapie ermöglicht.

Auch für Betroffene bringt der Kopfhörer Vorteile: Durch das immersive Hörerlebnis, das durch die sogenannte plausible Raumklangsynthese erzielt wird, nehmen sie die virtuellen Klangquellen nicht mehr im Kopf, sondern im Raum wahr – eine große Erleichterung, die sie zudem überall erfahren können, da der Kopfhörer an jedem beliebigen Ort getragen werden kann.