Trotz Krieg In Kaluga rollen wieder Reifen vom Band

Ausländische Firmen haben ihre Produktion in Russland wegen des Krieges in der Ukraine gestoppt – werden nun aber gezwungen weiterzumachen.

 
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Wladimir Putin 2009 beim Produktionsstart des VW Tiguan im Werk in Kaluga. Foto: / Sergei Chirikov / dpa

In Suhls russischer Partnerstadt Kaluga hat der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental offenbar seine Produktion wieder aufgenommen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) am Mittwoch berichtet, hatte der Dax-Konzern aus Hannover nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine seine Produktion in Russland zunächst gestoppt, ebenso sei das Im- und Exportgeschäft mit der Russischen Föderation vorerst eingestellt worden.

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Wie die Zeitung berichtet, laufe die Produktion seit vergangener Woche wieder – allerdings nicht im früheren Umfang. Der Konzern begründe diesen Schritt mit „harten strafrechtlichen Konsequenzen“, die Mitarbeitern und Führungskräften vor Ort drohten, wenn sie die lokale Nachfrage nicht bedienten. „Grundlage für diesen Schritt ist die Fürsorgepflicht für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Russland“, wird das Unternehmen zitiert.

Hintergrund für den Schritt ist offenbar die Ankündigung der russischen Regierung, ausländische Unternehmen zu verstaatlichen, wenn diese den russischen Markt verlassen oder ihren Betrieb unterbrechen. Zudem drohten den Geschäftsführern solcher Unternehmen Gefängnisstrafen.

Continental hat nach eigenen Angaben in Russland rund 1300 Beschäftigte. Die meisten davon seien in Kaluga beschäftigt. In Kaluga gibt es zudem noch weitere Niederlassungen deutscher Firmen. Die Volkswagen Group Rus hat ihren Sitz in Kaluga; VW betreibt hier ein Montagewerk für Autos des Konzerns für den russischen Markt. Der Konzernvorstand hatte am 3. März entschieden, die Produktion wegen des Ukraine-Krieges einzustellen. jwe