Trotz anderer Vorhersage Trockene Luft hat Wolken weggefressen

Thomas Heigl

In Schmalkalden und Umgebung hat es seit Wochen so gut wie gar nicht  geregnet, obwohl die Wetterportale anderes prognostiziert hatten.

 
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Für die Region waren für die zurückliegenden beiden Wochen vier Tage mit teils ordentlichen Niederschlagsmengen angekündigt. „Mit den Apps der Anbieter ist das so eine Sache“, sagte Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst der Lokalredaktion. „Vieles trifft zu, aber manchmal liegen die auch völlig daneben. Es war zuletzt in Thüringen und Hessen auch nicht so einfach.“

Für die Vorhersagen gebe es verschiedene globale Modelle, auch das amerikanische werde von den Anbietern genutzt.  Damit werde das Geschehen innerhalb eines zehn bis 20 Kilometer großen Korridors erfasst. Doch die Auflösung  sei für heutige Ansprüche nicht so besonders genau. Das Netz ist  zu grob, Feinmaschigeres ist gefragt. „Lokale Modelle sind da sehr viel genauer“, so der Presse-Meteorologe. „Bei uns sind das 2,1 Kilometer.“

Trotzdem könne es passieren, dass ein Ort von Starkregen erwischt werden und im einen Katzensprung entfernten Nachbardorf gar kein Niederschlag ankomme. Genauso habe sich das Wettergeschehen in den vergangenen Wochen auch entwickelt. Vorhersagen seien übrigens von vielen Parametern abhängig, da im letzten Augenblick noch etwas  kommen. Im Raum Schwallungen etwa hatte es am 29. Juni geschüttet. In Schmalkalden herrschte bestes Badewetter.

Auch auf dem von vielen Menschen genutzten Niederschlagsradar waren in den vergangenen Wochen  Niederschlags  erschienenen, die sich auf breiter Front unausweichlich dem Raum Schmalkalden näherten und plötzlich  verschwanden. „Da hat die trockene Luft die Wolken weggefressen“, so der Fachmann. „Das war in Westthüringen und Osthessen tatsächlich öfters der Fall.“

Für den 1. Juli ist für den Raum Schmalkalden wieder viel Regen angekündigt, ein Portal gibt am 30. Juni sogar 24 Liter je Quadratmeter an. Das wäre etwa ein Drittel der üblichen Julimenge. Experte Herold geht davon aus, dass es deutlich weniger wird. Das Tief habe nicht die ideale Ankunftszeit, derart früh am Morgen. Und schon viel von seiner Kraft verloren. „So sehen wir das, aber wir können irren. Aber der Temperatursturz ist sicher.“  Dafür werden sich in Nordwestmecklenburg und Vorpommern wohl gewitterschwere Wolken entladen.

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