Tribute im CCS Als Abba auf Federballschlägern spielte

Jutta Rapp

Abba gibt es nicht nur im schwedischen Original. Auf ihrer Tour durch Deutschland machte „Abba – The Tribute-Concert“ Station in Südthüringen. Die Fans kamen aus mehreren Bundesländern. In unserer Bildergalerie lassen sich Tribut und Original vergleichen.

 
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Von den knapp 400 Gästen, die sich am Donnerstag im Congress Centrum Suhl einfanden, waren viele dabei, die sich noch einmal so jung fühlen wollten wie zu der Zeit, als die vier Schweden selbst auf der Bühne standen. Damals als die Lieder der schwedischen Popgruppe, die aus den ehemaligen Paaren Agnetha Fältskog und Björn Ulvaeus sowie Benny Andersson und Anni-Frid Lyngstad bestand und sich 1972 in Stockholm formierte, auf allen Kanälen rauf und runter gespielt wurden, waren sie auch in der DDR Kult; mit rund 400 Millionen verkauften Tonträgern zählen sie heute zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte.

Die zu Ehren der vier Popgiganten organisierte Reise zurück in die 1970er Jahre startete dann auch mit Voulez-Vous und ließ keinen Hit der vier Schweden aus. Allerdings kamen die acht Musiker und Sänger auf der Bühne nicht aus dem hohen Norden; es waren vier junge Frauen und ebenso viele Musiker, deren Heimat Italien ist. „Abba – The Tribute-Concert“ zog mit seiner nahe am Original anknüpfenden Show nach und nach das Publikum magisch in seinen Bann. Und spätestens bei „I have a dream“ war das Publikum in seiner eigenen (jungen) Vergangenheit angekommen. Es folgte im großen Saal des CCS Hit auf Hit. Und so verzauberten die Sängerinnen und Musiker die Zuschauer, indem sie mit Tanz, Kostümen, ihrem südländischen Temperament und einer Lichtshow eine Atmosphäre schafften, die jeder nur zu gut aus seiner Jugend kannte.

Angela Castellani, die den Part von Agnetha übernahm, und Irene Pertile in der Rolle von Frida verstanden es, mit ihren wundervollen Stimmen, den kurzen Kleidern, den noch gut bekannten silbernen Plateaustiefeln und den engen Overalls sowie zum Teil mit Schlaghosen ausgestatten Kostümen und ihrem Tanz die Gäste mitzunehmen auf eine ganz besondere Reise. Und spätesten bei „The winner takes it all“ und „Fernando“ wurde es melancholisch, und das Publikum sang mit. Nach der Pause hielt es kaum noch jemand auf dem Stuhl – zu „Mamma mia“ und „Rock me“ wurde eifrig mitgetanzt. Schließlich hatten die Abba-Fans zum Teil weite Wege in Kauf genommen. Nicht nur aus Suhl, Albrechts, Meiningen und Steinbach-Hallenberg waren die Gäste gekommen, sondern auch aus der Landeshauptstadt, aus Gotha, Eisenach, Bad Liebenstein und Bad Kissingen. Sieben junge Frauen aus Gehlberg, die in der ersten Reihe ordentlich für Stimmung sorgten, erinnerten sich noch gut an ihre Kindheit, in der sie Abba-Songs mit dem Federballschläger in der Hand als Gitarrenersatz und dem Hüpfseil als Mikrofon lautstark die Hits der vier Schweden sangen.

Am 11. Dezember 1982 trat Abba mit den Liedern „I Have a Dream“ und „Under Attack“ in „The Late Late Breakfast Show“ ein letztes Mal gemeinsam als Gruppe auf, und trotz ihrer anhaltenden Popularität kam es nicht wieder zu einem Liveauftritt. Am Abend in Suhl war erst Schluss, nachdem als Zugaben „Waterloo“, der Siegertitel beim Eurovision Song Contest 1974, und als Dankeschön für die begeisterten Fans“ Thank you fort he music“ erklungen waren.

Mit Recht gilt Abba bis heute als Mitbegründer einer neuen internationalen Popmusik.

Am 28. Januar sind „Abba – The Tribute-Concert“ im Kultur- und Kongresszentrum in Gera.

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