Treffen in Waffenrod Dacia bringt die Menschen zusammen

Karl-Wolfgang Fleißig

Zu einem Fahrzeugtreffen hatten am vergangenen Wochenende die Dacia-Freunde Thüringen nach Waffenrod-Hinterrod eingeladen.

 
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uf dem Parkplatz vor dem Berggasthof & Hotel Kranich hatten sich am Samstagvormittag 28 Dacias unterschiedlicher Ausführungen eingefunden, wobei weitere noch erwartet wurden. Da gab es beispielsweise eine „Rote Zora“, einen „Blackwulf“, einen „Blue Angel“ und einen „Paint“ – so wie die Fahrzeuge von ihren Besitzerinnen und Besitzern nach Vorlagen benannt wurden. Die Namensschilder wurden dabei über den Kfz-Kennzeichen angebracht. Zum Treffen war, bis auf den Lodgy, die gesamte Produktpalette der Marke Dacia vertreten. Das neueste Fahrzeug, ein Dacia Jogger als komplette Neuentwicklung und gerade einmal drei Monate alt, kam mit Hagen Ritter und Katharina Biberbach aus Baden-Württemberg.

Untereinander in Verbindung steht man in der Regel in einer Facebook-Gruppe, die von sechs Administratoren gemanagt wird. Zu ihnen gehört auch der Eisfelder Michael Westhäuser, der als Hauptorganisator für dieses Treffen verantwortlich zeichnet und die Fangemeinde am Samstagvormittag offiziell begrüßte. „Wir freuen uns über jeden, der heute angereist ist.“ Aber nicht nur Dacia-Besitzer aus Thüringen hatten sich im Eisfelder Ortsteil oben auf dem Berg eingefunden – sie kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, aus dem Norden und Süden und aus Mitteldeutschland. Die weiteste Anreise hatte Jutta Ortmann von den Dacia-Freunden Nord. Sie kam aus Buxtehude und hatte 505 Kilometer zu bewältigen. Aus dem Süden und dem Breisgau kam mit rund 500 Kilometern Rebecca Lutz nach Waffenrod.

Ausfahrt zur Gedenkstätte

Nach der Anreise am Freitag war der Sonnabend der Haupt-Tag des Treffens. Neben der gemeinsamen Aufstellung der Fahrzeuge am Vormittag gab es am Nachmittag eine Ausfahrt zur „Gedenkstätte Innerdeutsche Grenze Eisfeld-Rottenbach“ nebst Besichtigungsmöglichkeit und am späten Abend eine Fahrt mit Halt am geräumigen Parkplatz des Hotels Hubertus, um die vielfältigen Lichter und Leuchten der Fahrzeuge bei einbrechender Dämmerung vorzuführen. Es gab am vergangenen Wochenende genügend Zeit, Gedanken und Ideen auszutauschen oder auch nur zu plaudern, bevor am Sonntag wieder die Heimreise angetreten wurde.

Der Eisfelder Michael Westhäuser ist seit November 2018 bei den Dacia-Freunden Thüringen und seit dem November des vergangenen Jahres Administrator. Seinen ersten Dacia Duster hat er im Jahr 2015 gekauft. Damals hatte er in der Reha-Klinik in Masserberg gearbeitet und für die Wintermonate ein Fahrzeug mit Allradantrieb gesucht und im Duster das entsprechende Gefährt gefunden. Mittlerweile fährt er das vierte Dacia-Fahrzeug und ist somit der Automarke treu geblieben. Seinem Fahrzeug, das in Waffenrod-Hinterrod mit Aufstellung genommen hatte, gab er den Namen „Grisu“. Es ist auch wieder ein Dacia Duster Phase 1, so die genauere Bezeichnung und hat die Farbe Kalahari Rot. Es gibt aber auch noch einen zweiten Duster der Phase 2 und der Farbe Mahagoni Braun im Besitz des Eisfelders.

Den „Grisu“ im Jahr 2020 gekauft, hat Michael Westhäuser innerhalb von zwei Jahren umbauen lassen. Dafür hat er stolze 15 000 Euro investiert. Es war sicherlich auch ein recht auffälliges Fahrzeug unter denen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Aufgerüstet worden ist es in Hamburg-Kaltenkirchen und foliert wurde es in Schmalkalden.

Woher kommt der Name „Grisu“? „Dabei handelt es sich um eine französische Comic-Serie aus den 80er Jahren. Der „Grisu“ ist ein kleiner Drache, der unbedingt Feuerwehrmann werden will. Allerdings stellt er sich so ungeschickt an, dass er jedes Mal etwas abfackelt“, so die Erklärung von Michael Westhäuser. Der „Grisu“ ist auch das Maskottchen der Thüringer Jugendfeuerwehr. Da gibt es übrigens auch noch ein kleines Plüschtier, welches sein Fahrzeug ziert.

In Groß Mehring bei Ingolstadt sei das kalahari rote Fahrzeug im Offroad-Park auf seine Geländetauglichkeit geprüft worden. „Prüfung bestanden“ – so lautet schließlich das Urteil, das auch Rainer Reiss mit den Worten „Das Fahrzeug hat sich ganz gut geschlagen“ ergänzend bestätigen kann.

So wie Michael Westhäuser seinem Fahrzeug nach einem „Vorbild“ einen Namen gegeben hat, hat es beispielsweise auch Jürgen Robert getan. Sein Fahrzeug trägt den Namen „Blackwulf“. Blackwulf ist eine fiktive Figur, die in amerikanischen Comics erscheint, die von Marvel Comics veröffentlicht werden.

Milena Leneweit hat ihr Auto ebenfalls nach einer amerikanischen Action-Krimi-Serie, die da heißt S.W.A.T., benannt. Den Namen „Rote Zora“ trägt das Auto von Sören Voigtlaender von den Dacia-Freunden Süd.

Unter den angereisten Dacia-Freunden war auch die Familie Thomas Rauch aus Neuhaus am Rennweg. In ihrem Besitz ist ein Dacia 1300 mit dem Baujahr 1980 und gefahrenen 20 258 Kilometer. Die Neuhäuser sind die vierten Besitzer des Fahrzeuges, das sogar schon in Ungarn gefahren wurde. Vor etwa einem Jahr wurde es aus der Marburger Gegend geholt. „Es ist ein Auto, was heute kaum noch jemand hat“, so die stolzen Besitzer. Es wird von April bis Oktober gefahren und ist ein Alltagsfahrzeug. Ob es die Originalfarbe noch ist, könne man schlecht sagen, aber es sieht so aus, als ob das Fahrzeug bereits nachlackiert wurde.

Viele Fahrzeuge zierte das Maskottchen der Thüringer Dacia-Freunde. Ein Elefant ist es. Man habe ein lustiges Maskottchen gesucht, so Dirk Reuter, der die Facebookseite der Thüringer Gruppe ins Leben gerufen hat, und es im „Fanti“ gefunden

Man kennt sich in der Dacia-Familie. „Es geht nicht nur um das Auto, sondern das Auto bringt die Menschen zusammen, so Westhäuser. Einige Leute haben sich sonst bestimmt nicht kennengelernt, ist er überzeugt. Es sind Freundschaften entstanden und auch Privatbesuche gab es bereits zahlreich. Jährlich gibt es ein großes Dacia-Treffen – wie eben dieses vom Wochenende.

Für Michael Westhäuser, dem Hauptorganisator des Treffens der Dacia-Freunde Thüringen, ist „alles super gelaufen“.

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